Wo gibt's denn schon noch 40 Ministranten?

Ministranten – die unverzichtbaren Helfer am Altar. Am Bild: Johanna Kasbauer mit Pfarrer Gregor Dabrowski in Schardenberg. | Foto: Josef Pfeil
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  • Ministranten – die unverzichtbaren Helfer am Altar. Am Bild: Johanna Kasbauer mit Pfarrer Gregor Dabrowski in Schardenberg.
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SCHARDENBERG, SUBEN (ska). 40 Ministranten beim Pfarrer vorne am Kirchenaltar. Klingt viel? Ist für Schardenberg aber selbstverständlich. Zumindest an den "Hauptfeiertagen" Ostern und Weihnachten. Sonntags sind's zwar "nur" die Hälfte. Aber 20 Messdiener bringen andere Pfarren nicht mal am Ostersonntag zusammen. Wochentags ist es mancherorts sogar schon selten, dass überhaupt Ministranten dem Pfarrer zur Seite stehen – wie etwa in Suben.

"Von einem Mangel müssen wir hier bei uns am Land zwar noch nicht sprechen", sagt Rene Drenik, der für die Ministranten in der Pfarre Suben zuständig und überdies Jugendleiter im Pfarrdekanat Schärding ist. Aber ganz so einfach sei es nicht mehr, die Kinder für die Aufgabe zu begeistern.

Dabei war's früher selbstverständlich: "Nach der Erstkommunion wird ein Bub Ministrant. Inzwischen auch Mädchen", weiß Drenik. In Suben sind's zur Zeit 14 "Minis". Vier Neue seien interessiert, heuer die Gruppe zu verstärken. In Schardenberg fangen im August fünf Kinder zu ministrieren an. Nicht viel, verglichen damit, dass 25 heuer die Erstkommunion hatten. "Aber wir sind zufrieden", sagt Hildegard Breidt, die seit 15 Jahren die Ministranten in der Fronwaldgemeinde leitet. "Wir haben bessere und schlechtere Jahre", weiß sie.

Drenik schreibt die weniger werdenden Ministranten der rückläufigen Geburtenzahl zu. Und: "Die Bindung zur Kirche nimmt ab", sagt er. "Viele Familien gestalten ihren Sonntag heute anders." Glücklicherweise gebe es aber Eltern, die sich zwar nicht für die Kirche interessieren, ihre Kinder aber trotzdem ministrieren lassen. "Die Werbung, die die Religionslehrer in den Volksschulen machen, ist dafür unbezahlbar", ist er sich sicher.

Auf die Eltern setzt auch Breidt in Schardenberg: "Diese müssen mitspielen", sagt sie. Etwa bei der Frühmesse am Montag, wenn sie die Kinder vor dreiviertel 7 am Morgen zur Kirche bringen müssen. "Leichter ist's, wenn noch Großeltern da sind. Oder wenn sich Nachbarskinder zusammen tun können."
Außerdem freut sie sich, Unterstützung von ehemaligen Ministranten zu erhalten. So kümmern sich etwa Lukas Hofmann und Josef Pöschl um die Einschulung der Neuen. "Die beiden können die Kleinen motivieren und sind Vorbild", ist Breidt überzeugt.

Motivation sei auch die jährliche gemeinsame Fahrt in den Bayernpark. Denn der Spaß dürfe bei aller Pflicht nicht zu kurz kommen. Sechs "Minis" sind jeweils für eine Woche eingeteilt. So wiederhole sich der Dienst alle fünf Wochen. "Bei den Messen sind's dann oft mehr Ministranten, weil viele dazukommen, die eigentlich gar nicht dran sind", berichtet sie. An den Fatimatagen – jeder 13. des Monats von Mai bis Oktober – werden die Ministranten sogar von der Schule freigestellt.

Eine finanzielle Entschädigung gibt's auch für die Ministranten. In Suben bekommen die "Minis" einen Euro pro Messe. In Schardenberg sind's 20 Cent. "Zwar nicht viel, aber eine kleine Anerkennung ist es trotzdem", ist Breidt überzeugt.

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