IC95
Zugverbindung gekappt – betroffene Bürger sauer
Schärdinger vermissen rasche Zugverbindung nach Wien und beklagen Untätigkeit der Politik.
SCHÄRDING. "Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass die Politik das einfach so sang- und klanglos hingenommen hat. Es gibt viele, die diese Verbindung nach Wien genutzt haben. Etwa von Müttern oder Großmüttern, die Kinder oder Enkelkinder in Wien besucht haben. Oder für Kulturinteressierte, die das Angebot als Tagesausflug nutzen konnten", so eine Schärdingerin zur BezirksRundschau, die den IC95 genutzt hat – wie zahlreiche andere Schärdinger auch.
Dabei war der Halt des IC95, von Berlin kommend, erst am8. März 2020 in Kraft getreten. Das Aus kam am 13. Dezember 2020 mit dem internationalen Fahrplanwechsel. Begründet wurde dies von der ÖBB damit – wie exklusiv berichtet (hier geht's zum Bericht– dass dem IC95 eine neue Trasse zugewiesen wurde und deshalb ein Halt in Schärding zeitlich nicht mehr möglich sei.
"Fanden kein offenes Ohr"
Die betroffenen Schärdinger wollen das aber nicht einfach so hinnehmen und appellieren an die Politik, sich für den Halt stark zu machen. Darauf angesprochen, meinte Schärdings Amtsleiterin Rosemarie Kaufmann: "Uns als Standortgemeinde des Bahnhofes wurde durch den ÖBB-Kundenservice folgendes mitgeteilt: 'Der IC 95 hat im Fahrplanjahr 2021 in Deutschland eine neue Fahrlage und kann deswegen in Passau erst um 8.26 Uhr statt 8.23 Uhr 2020 Richtung Österreich abfahren. Aus diesem Grund ist im Fahrplanjahr 2021 der Halt in Schärding leider nicht realisierbar'. Unsere permanenten Bemühungen fanden bisher kein offenes Ohr."
ÖBB: Anpassung nicht möglich
Die BezirksRundschau hat nochmals bei den ÖBB nachgefragt, ob ein Halt in Schärding zumindest in Zukunft denkbar wäre. Dazu heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme: "Der IC95 hat mit dem internationalen Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 eine neue Abfahrtszeit in Nürnberg und damit auch eine neue Trasse zugewiesen bekommen. Dadurch erfolgt die Abfahrt in Passau drei Minuten später und ein Halt in Schärding ist nicht mehr möglich, weil dieser einen Trassenkonflikt mit mehreren Zugverbindungen in Österreich verursachen würde. Die Zuweisung der neuen Trasse in Deutschland liegt nicht im Wirkungsbereich der ÖBB und kann somit nicht angepasst werden."
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