Umweltthemen der Grünen: Wenn Kinder eine Kaffeemaschine im Bach entdecken
Seit März hat Schärding einen eigenen Bezirksvorstand der Grünen. Anlässlich der Umweltrundschau hat die BezirksRundschau die "Öko-Partei" nach ihren Themen gefragt – von A wie Abfall bis V wie Verkehrskonzept.
BEZIRK SCHÄRDING, ANDORF (ska). "Das Image der Grünen ist eng mit dem Umweltthema besetzt, kam doch die Bewegung aus dem mutigem Raubbau an der Natur hervor", sagt die Andorferin Veronika Hintermair, die als Sprecherin der Grünen im Bezirk Schärding fungiert. Die Themen, für die sich die Grünen in den einzelnen Gemeinderäten und Umweltausschüssen einsetzen, seien vielfältig.
A wie Abfall
So etwa die Abfallvermeidung. "Bei den alljährlichen Säuberungsaktionen in den Gemeinden werden vor allem Dosen, Plastikflaschen und leere Zigarettenschachteln gefunden", berichtet Hintermair. Kinder in Andorf hätten sogar eine Kaffeemaschine im Bach gefunden. "Was den Abfallverband betrifft, sind wir ein Vorzeigebezirk. Aber es geht nur, wenn alle zusammenhelfen."
B wie Baumschutz
Maßnahmen entstehen laut Hintermair oft, weil es die Not erfordert. So haben sich etwa die Grünen Andorf bei der Sanierung des Rathauses für den Schutz der dortigen Linde eingesetzt. "Gerätschaften und Bauutensilien lagen direkt am Baum", berichtet die Grünen-Sprecherin. "Wir haben der Gemeinde die Ö-Norm für Baumschutz übermittelt. Wenig später wurde die Linde durch ein Baustellengitter geschützt."
F wie Flächenverbrauch
"Wir können nicht einfach endlos zustimmen", plädiert Hintermair für eine Eindämmung des "ungezügelten Flächenverbrauchs". Baugründe ja, aber nur wenn dadurch der Naherholungsraum nicht stark eingegrenzt werde. Zudem habe das Zupflastern enormen Einfluss auf die Auswirkungen von Umweltkatastrophen, wie etwa Hochwasser
H wie Hochwasserschutz
Die Grünen setzen sich laut Hintermair für einen Hochwasserschutz durch Renaturierungsprojekte, wie etwa an der Pram und Retentionsbecken ein. Erstes habe etwa im speziellen Ernst Sperl von den Grünen Riedau vorangetrieben.
K wie Klima
"Die Veränderungen des Klimas kann heute keiner mehr leugnen", sagt Hintermair. Im Juni 2016 gingen ihr zufolge 700 Notrufe in drei Stunden in der Landeszentrale wegen Unwetterschäden ein. "Ohne den Einsatz der Freiwiliigen Feuerwehren würden wir diese Katastrophen nicht meistern", sagt sie.
R wie Rohstoffabbau
"Wir Grünen unterstützen Bürger, die einer mächtigen Gruppe gegenüber stehen", sagt Hintermair und nennt etwa den Widerstand der Aktionsgemeinschaft "Lebenswertes Freinberg" gegen den geplanten Schotterabbau in der Gemeinde. "Allzu oft werden Bürger von Entscheidungen überrascht, die ihr Lebensumfeld unmittelbar betreffen", sagt Hintermair, die überzeugt ist: "Meist erst durch schädigende Ereignisse, interessieren sich die Menschen für die Natur und die Umwelt."
V wie Verkehrskonzept
Ein solches ist laut Hintermair im Innviertel nicht vorhanden. Viele Familien seien nach wie vor auf ein Zweitauto angewiesen, um von A nach B zu kommen. "Es muss erreicht werden, dass die Busstrecken nicht nur Schüler nutzen, sondern dass sie durch ein leistbares Angebot für alle interessant ist", nennt Hintermair ein Ziel.
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