Wir gestalten Gemeinde
Vier Jahre nach Umfrage – was ist seither passiert?
2017 initiierte die BezirksRundschau unter dem Motto "Wir gestalten Gemeinde" eine Bürgerbefragung, was Rainbachern in der Gemeinde fehlt. Doch was ist seither passiert?
RAINBACH. "Viel", schmunzelt Bürgermeister Gerhard Harant. Vor allem im Bereich Baugründe und Wohnraumschaffung geht es in der 1500-Einwohner-Gemeinde steil bergauf. Hatten 2017 noch mehr als ein Viertel der Befragten bemängelt, dass viel zu wenig Baugründe zur Verfügung stehen und diese teilweise überteuert sind, konnten alleine in den vergangenen vier Jahren 40 Bauparzellen geschaffen werden. 21 davon allein in der Berndlsiedlung. "Die Gründe waren sofort weg", freut sich Harant. Zudem wurden auch in Rainbach und auf den Ebnergründen Bauparzellen geschaffen.
Wohnungsbau verdoppelt
Zudem entstehen aktuell im Bereich Zentrum – gegenüber der Volksschule – Wohnblöcke der Wohnungsgenossenschaft "Familie". So hatten bei der Umfrage 40 Prozent der Teilnehmer angegeben, dass sie sozialen Wohnbau vermissen. Dem wird nun Rechnung getragen: So entsteht gerade Junges Wohnen mit 15 Wohnungen – die noch heuer im Juli oder August bezogen werden können. Zudem werden aktuell 18 barrierefreie Wohnungen für Jung und Alt errichtet. Hier ist die Fertigstellung für Ende des Jahres geplant. Weitere zwei Wohnblöcke mit insgesamt 27 Wohnungen – darunter auch wieder ein Junges-Wohnen-Projekt – befinden sich in der Planungsphase. Damit kommt die Gemeinde dem 2017 ausgerufenen Ziel, die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren um 200 zu erhöhen, immer näher.
"Aktuell haben wir 50 Einwohner mehr. Die nächsten Hundert werden aber relativ schnell gehen."
"Aktuell haben wir 50 Einwohner mehr. Die nächsten Hundert werden aber relativ schnell gehen. Der Grundstein dafür ist auf jeden Fall gelegt", freut sich Harant. Wenig zufrieden zeigten sich die Rainbacher 2017 auch damit, dass es in der Gemeinde zu wenig Arbeitsplätze und Firmen gibt. "Hier ist gar nichts passiert", gibt Harant zu. "Es fehlt einfach an geeigneten Grundstücken. Sollte sich hier etwas ergeben, werden wir uns natürlich darum bemühen." Dem Wunsch von 17 Prozent der Befragten nach einem Café konnte bisher ebenfalls nicht entsprochen werden.
Dritte Krabbelgruppe und Generationenpark
Gewünscht wurde auch eine dritte Krabbelgruppe. Dazu der Ortschef: "Hier gibt es leider noch immer zu wenig Nachfrage. Dafür bräuchten wir jeden Tag mindestens sieben Kinder, was wir knapp nicht schaffen. Ich gehe aber davon aus, dass es in ein bis zwei Jahren so weit sein wird." Was den Schulbereich betrifft, läuft aktuell die Generalsanierung der Volksschule. "Der Turnsaaltrakt sowie die Sanitäranlagen werden demnächst fertig. Zudem werden alle Klassenräume saniert. Installiert wurde bereits ein Glasfaseranschluss", betont das Gemeindeoberhaupt. In unmittelbarer Nähe von Schule und Kindergarten entsteht zudem auf einem 1300 Quadratmeter großen Grundstück ein Generationenpark – ein Treffpunkt für Jung und Alt. Fertigstellung ist für Juni geplant. Generalsaniert sollen laut Harant heuer noch alle Gemeindestraßen werden. Einen Grundsatzbeschluss dafür gibt es bereits.
Auch finanziell schaut es für Rainbach gut aus, wie Harant betont: "Trotz aller Projekte und der Corona-Krise werden wir für das Haushalts-Jahr 2021 ein ausgeglichenes Budget erreichen. Weiters haben wir im Abschluss 2020 alle außerordentlichen Vorhaben ausfinanziert." Auf die Frage, wie sein generelles Resümee zum Projekt "Wir gestalten Gemeinde" aussieht, meinte der Ortschef: "Wir haben uns bemüht, aber dass wir in einer solchen Geschwindigkeit vorankommen, hätte ich nicht für möglich gehalten."
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