Grüne Ortsgruppe Zell

Zeller Grüne gründen sich

ZELL AN DER PRAM. Eine über Jahre gereifte Idee soll noch dieses Frühjahr umgesetzt werden: die Gründung einer Grünen Ortsgruppe in Zell an der Pram. Initiatoren dieses Vorhabens sind Michaela Haunold (36) und Reinhard Wimmer (45), die sogleich auch ein Treffen für Interessierte organisierten.  22 Personen nahmen an diesem Online-Meeting über Zoom am Mittwoch, 07. April, teil – eine stattliche Zahl, wie Haunold und Wimmer finden. "Wir sehen, dass die Basis in Zell da ist und sind guten Mutes über eine Gründung", betont Wimmer. 

Bertold Wöss, Bezirkssprecher der Grünen Schärding und Teilnehmer an diesem Treffen, zeigte sich angesichts einer bevorstehenden Gründung erfreut über die Stärkung der Grünen im Bezirk. Laut ihm sollen Grüne Schwerpunkte wie etwa Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften oder soziale Gerechtigkeit vermehrt in die einzelnen Gemeinden getragen werden. Grüne Ortsgruppen findet man bereits in sechs Gemeinden im Bezirk, namentlich sind dies Andorf, Diersbach, Esternberg, Raab, Riedau und Willibald. "Interessanterweise finden sich unsere Ideen vor allem im Pramtal", merkt Wöss an. Als Mitglied des Bezirksvorstandes koordiniert er alle Gemeindegruppen im Bezirk und weiß deshalb genau, was es für die Gründung einer solchen braucht. Er informierte die Teilnehmenden über das weitere Vorgehen und betonte, dass selbst eine kleine Gruppe die "ausschlaggebende Kraft" bei Abstimmungen im Gemeinderat sein könne.

Optimistisch in die Zukunft

"Ich glaube, dass sich auch die vierte Person auf der Liste bereitmachen muss für den Gemeinderat", schmunzelt Wimmer. Mit Blick auf die bevorstehenden Gemeinderatswahlen am 26. September sind er und Haunold nämlich von einem erfolgreichen Einzug in diesen überzeugt. Er erklärt: "2021 sind – im Gegensatz zu 2015, wo das Flüchtlingsthema dominierte – andere Themen vordringlich, etwa Umwelt- und Klimaschutz." Vorderstes Ziel sei, eigene (und Grüne) Ideen in den Gemeinderat einzubringen, für die Bürgermeisterwahl soll vorerst kein Kandidat gestellt werden. Vielmehr dienen die nächsten sechs Jahre laut eigenen Aussagen als Aufbauphase, in denen "gewirkt und gelernt" und ausreichend Erfahrungen in der Politik auf Gemeindeebene gesammelt werden sollen.

Dass eigene Ideen zuhauf vorliegen, davon konnte man sich im Zuge des Treffens auch sofort überzeugen. In sogenannten Breakout-Rooms – also separate Online-Räume, in die die Teilnehmer aufgeteilt werden – wurden erste Anliegen und Impulse der Zeller besprochen. So wünschte man sich etwa, dass mehr Junge sowie Frauen in der Politik mitreden, dass mehr Wohnmöglichkeiten geschaffen und Flüchtlinge aufgenommen werden. Die Förderung der Gemeinschaft sowie ein transparentes Arbeiten des Gemeinderates fanden sich ebenfalls unter den Ideen der Teilnehmenden. Mit Ende Mai soll die Gründung der Grünen Ortsgruppe Zell laut Haunold und Wimmer abgeschlossen sein, dann könne man ebenjene Anliegen forcieren. Wenn bis dahin noch genügend Mitglieder und Engagierte gewonnen werden, steht all dem nichts mehr im Wege.