Bilanz 2020
Ab März lief Telefon der Arbeiterkammer Schärding heiß
So viele Menschen wie noch nie suchten im Zuge der Corona-Krise Hilfe bei der Arbeiterkammer.
BEZIRK SCHÄRDING. Die Covid-19-Krise schlägt sich auch in der Bilanz der Arbeiterkammer Schärding über das Jahr 2020 nieder: 4.515 Arbeitnehmer suchten Rat und Hilfe bei Wolfgang Schwarz und seinem Team. Noch nie wandten sich so viele Menschen an die Arbeiterkammer wie im letzten Jahr. Laut AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober wurden in Oberösterreich 375.000 Anfragen abgearbeitet. Auch in Schärding liefen die Telefone seit März heiß. Fast Dreiviertel der Ratsuchenden ließen sich telefonisch beraten. Es gab etwa ein Drittel weniger persönliche Beratungen als 2019. Sprunghaft gestiegen sind hingegen in Schärding die Anfragen per E-Mail – von 142 auf 262 Mails. Zusätzlich haben die Bildungsexperten 66 persönliche Bildungsberatungen durchgeführt.
Arbeitnehmer verzweifelt
Die weltweite Krise spürten auch die Arbeitnehmer in Schärding. Zu den traditionell häufigen Anfragen rund um die Beendigung von Arbeitsverhältnissen, zum Entgelt und zu Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension kamen neue Themen hinzu. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, die Angst vor Jobverlust, Probleme bei der Organisation der Kinderbetreuung oder finanzielle Sorgen ließen viele Beschäftigte in Schärding verzweifeln. Auch für das Team der Arbeiterkammer Schärding hat sich die Beratungssituation erschwert: „Wir mussten Mitte März praktisch über Nacht unser System umstellen, um auch im Lockdown ein zuverlässiges Beratungsangebot sicherzustellen. Einen großen Teil der Anfragen haben wir im Home-Office und über Mobiltelefon bearbeitet", so Bezirksstellenleiter Wolfang Schwarz. Das viel größere Problem seien aber die Flut an Gesetzen, Verordnungen und Erlässen gewesen: "
"Die rechtlichen Grundlagen waren zum Teil missverständlich und unklar formuliert, wurden permanent geändert, zum Teil übers Wochenende oder in der Nacht und sie hinkten oft wochenlang den Ankündigungen der Regierung hinterher. Das machte es schwierig, seriöse Auskünfte zu geben." Wolfgang Schwarz, Leiter Arbeiterkammer Schärding
In 79 Streitigkeiten, die gerichtlich oder außergerichtlich gelöst wurden, hat die Arbeiterkammer Schärding im letzten Jahr 253.842 Euro eingebracht. Der Fall mit dem höchsten Streitwert war eine Nachzahlung von 28.000 Euro. In einem Fall ging es wegen 100 Euro vor Gericht.
3,7 Millionen Euro für Schärdings Arbeitnehmer erkämpft
99 Mal wurde die Arbeiterkammer Schärding in Sozialrechtsangelegenheiten, also Auszahlung von Pensionen, Renten oder Pflegegeld, aktiv. Hier erstritt die Arbeiterkammer Schärding über 3,1 Millionen Euro für ihre Mitglieder. Aus insolventen Betrieben erkämpfte die Arbeiterkammer Schärding in Summe knapp 378.000 für Arbeitnehmer. Rechnet man alle Ansprüche und Forderungen, die die Arbeiterkammer Schärding 2020 für ihre Mitglieder erstritten hat zusammen, so beläuft sich dies auf eine Summe von über 3,7 Millionen Euro.
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