Afghanische Schwestern meistern Lehrabschluss und Deutsch lernen bei Weberspitz

Sonya Aiubi, Trainerin Rosemaria Spießberger und Fatima Aiubi in der Küche des Volkshilfe-Restaurants „Weberspitz“ in Schärding. | Foto: Volkshilfe / Madeleine Schneider
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  • Sonya Aiubi, Trainerin Rosemaria Spießberger und Fatima Aiubi in der Küche des Volkshilfe-Restaurants „Weberspitz“ in Schärding.
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SCHÄRDING. Mit einem Leuchten in den Augen nehmen die beiden afghanischen Schwestern Fatima (29) und Sonya (27) Aiubi Gratulationen zur kürzlich bestandenen Lehrabschluss-Prüfung entgegen. Ihr Zeugnis lassen sie gar nicht mehr los. Da steht schwarz auf weiß, dass die Prüfung im Fach Kochen erfolgreich absolviert wurde. „Nein, nervös sind wir vor und während der Prüfung nicht gewesen, unsere Mama hat uns gut vorbereitet“, sagen Fatima und Sonya stolz. Mit „Mama“ ist Volkshilfe- Trainerin und Haubenköchin Rosemaria Spießberger gemeint. Sie hat ihren Schützlingen alles beigebracht, was sie über das Kochen wissen müssen und noch viel mehr.

Hartes Stück Arbeit
Die beiden Frauen haben die so genannte Facharbeiter-Intensivausbildung durchlaufen, ein Kursangebot, das die Volkshilfe im Auftrag des AMS Schärding und mit Unterstützung des BFI anbietet. Die Schärdinger „Wurstkuchl“ und der „Weberspitz“ dienen als Ausbildungs-Betriebe für die Teilnehmer. „Das war ein hartes Stück Arbeit, das muss bei aller Freude auch gesagt werden. Nur mit Konsequenz und Fleiß war es zu schaffen, die jungen Frauen in nur 18 Monaten so weit zu bringen“, so Spießberger.  Sie legt zum Beispiel Wert darauf, dass während der Dienstzeit Deutsch gesprochen wird. „Nur so kann man eine Sprache lernen.“ Gelehrt wird, wie international üblich, die so genannte französische Küche mit jeder Menge Fachausdrücken – gekocht werden überwiegend österreichische Schmankerl. Auch bei der Prüfung mussten Sonya und Fatima unter anderem Schweinekoteletts zubereiten und selbstverständlich abschmecken. „Das ist für uns kein Problem – das gehört in unserem Beruf dazu.“  Deutsch verstehen und sprechen sie schon wirklich gut – nur der Innviertler Dialekt ist noch eine Herausforderung – aber damit sind die beiden nicht alleine.

Sich etwas aufbauen
Die Geschwister wohnen in Schärding, sind vor vier Jahren nach Österreich gekommen und haben hier keine Familienangehörigen. Über die Umstände und Hintergründe ihrer Flucht wollen sie nicht sprechen, aber sich in Oberösterreich etwas aufbauen – das wollen sie unbedingt.  Sonya, die jüngere der beiden, hat an diesem Tag noch drei Vorstellungsgespräche. Ihre nächsten Ziele haben sie fest im Blick: Einen Job finden, den Führerschein machen und später einmal Küchenchefin werden - so wie ihre „Volkshilfe-Mama“ Rosemaria Spießberger.

Sonya Aiubi, Trainerin Rosemaria Spießberger und Fatima Aiubi in der Küche des Volkshilfe-Restaurants „Weberspitz“ in Schärding. | Foto: Volkshilfe / Madeleine Schneider
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