Die Geschäfte kämpfen um jeden Kunden
Laut einer aktuellen Kaufkraftstudie der Wirtschaftskammer bleiben nur 6 von 10 Euro im Bezirk.
SCHÄRDING (raa). Der Einzelhandel in Schärding hat es nicht leicht, gerade die Nähe zur niederbayerischen Einkaufsmetropole Passau, "die mit ihren großen Einkaufszentren weit in die grenznahen Regionen hinein Kaufkraft absaugt", sei eine Herausforderung, wie WKO-Obmann Johann Froschauer betont.
"Dabei haben wir in Schärding alles", ist sich Michael Lang, Geschäftsführer vom Handyshop, sicher. "Es braucht kein Einkaufszentrum, damit kann man die Leute nicht holen", so Lang, "ich glaube eher, dass man die Leute sensibilisieren muss, dass sie zuhause einkaufen, auch wenn es um einen Euro teurer ist". So spart man Sprit und Zeit. Er sieht die Gefahr weniger in den großen Einkaufszentren als im Internet und der Bequemlichkeit der potentiellen Kunden, die oft nur mit ein paar Mausklicks quer durch alle Branchen auf Shoppingtour gehen.
"Die Jugend wächst heute auf mit dem Internet, nur sie denkt nicht weiter", so Lang, der mitunter auch online einkauft, wenn es das Gewünschte im Ort nicht gibt. In seinen Handyshops stellt er den jungen Lehrstellen suchenden die Frage nach deren Einkaufsverhalten. Auf die Antwort "online" kontert er, "wer soll dir noch einen Job geben, wenn du selbst nicht gewillt bist, den Händler vor Ort zu unterstützen.
Ein weiteres Problem für den Einzelhandel sieht Lang im österreichischen Steuersystem mit seinen hohen Abgaben und Nebenkosten. Ein für Schärding spezielles Problem sind die Parkplätze. "Es gibt in Schärding keine Mitarbeiterparkplätze, warum baut man nicht einen auf der Innlände, da ist soviel Platz." Außerdem wünscht sich Lang eine Unterstützung bei den Mietpreisen, "damit die Geschäfte leistbar werden". Lang fürchtet, dass für Schärding als Einkaufsstadt der Zug abgefahren ist, "Schärding wird im Umfeld bis nach Ried nur noch als Gastronomiestadt wahrgenommen".
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