Lehrlingssituation in Schärding
Rückgang der Lehrlinge konnte etwas gestoppt werden
BEZIRK (juk). 272 Lehrbetriebe bilden im Bezirk Schärding im Moment 850 Lehrlinge aus. 27 Firmen tragen das INEO-Zertifikat als vorbildlicher Lehrbetrieb. Zu den "Evergreens" unter den Lehrberufen zählen nach wie vor die Berufe Bürokaufmann- oder -frau, Tischler, Elektrotechnik, Metalltechnik und Kfz-Technik – sie sind die fünf häufigsten Lehrberufe in der Region. Aktuell sind dem Arbeitsmarktservice (AMS) Schärding 57 sofort verfügbare und 106 Lehrstellen, die nicht sofort verfügbar sind, gemeldet. Damit sind die Zahlen fast identisch zum Vorjahr. Die meisten Lehrlinge werden in Elektroberufen (56) und im Handel (20) gesucht. In Gastronomie, Baubranche und holzverarbeitenden Betriebe bleiben ebenfalls Lehrstellen offen. "Meine Einschätzung ist, dass die Bemühungen der Firmen sowie die Initiativen zur Imagesteigerung gut greifen und zumindest der Rückgang der Lehrlinge weitgehend gestoppt werden konnte", so Arbeitsmarktexperte und AMS-Leiter Harald Slaby. Nichtsdestotrotz streben viele Jugendliche nach wie vor an, auf weiterführende Schulen zu gehen – sie stellen die größte Konkurrenz zur klassischen Lehre dar. Im Buhlen um die Lehrlinge sind der Vielfalt, Kreativität und dem Wettbewerb keine Grenzen gesetzt.
Bis 2040 mehr Jugendliche
Laut aktueller Einwohnerprognose des Landes wird bis 2040 die Zahl an Schülern und Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren noch steigen – von heute knapp 60.000 auf über 66.000. Das könnte laut Einschätzung von Slaby die Zahl der jugendlichen Lehreinsteiger zumindest konstant bleiben lassen. Das Programm für Migranten läuft wegen zeitlicher Befristung ab. Zudem gibt es mit "Du kannst was" eine Initiative für Personen, die älter als 22 Jahre sind und einen Lehrabschluss nachholen möchten. Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Land und Volkshochschulen ziehen hier an einem Strang, denn ein Lehrabschluss minimiert das Risiko, arbeitslos zu werden. Etwa ein Drittel der Teilnehmer ist zwischen 30 und 40, weitere 30 Prozent sind sogar älter als 40 beim Nachholen des Lehrabschlusses. "Man muss auch Ältere wieder qualifizieren", ist Schärdings Wirtschaftskammer-Leiter Alois Ellmer überzeugt.
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