Weil Haare auch in Zukunft wachsen
Friseur: Früher war's die Standardlehre für Mädchen – und heute?
MÜNZKIRCHEN (ska). Heute ist es eine Ausbildung mit kreativen Möglichkeiten", sagt Ingeborg Salletmayr. Die Friseurmeisterin bildet in ihrem Salon in Münzkirchen zur Zeit drei Lehrlinge aus. Die drei jungen Frauen lernen nicht nur das Friseurhandwerk, sondern erhalten auch Zusatzqualifikationen als Stylistinnen und Hair & Beauty-Artistinnen.
"Perückenmacher gibt's doch nirgendwo mehr"
"Die Bezeichnung Friseur und Perückenmacher gehört längst abgeschafft", ist Salletmayr überzeugt. "Die ist völlig veraltet. Der Beruf kann heutzutage so viel mehr." Deshalb bietet sie ihren Lehrlingen die Zusatzausbildungen in Zusammenarbeit mit der Zuliefererfirma La Biosthetique an. Ausbilderin im Salon, Julia Kasbauer, übt zusammen mit den Lehrlingen die jeweils gestellten Aufgaben. Nach einigen Trainingseinheiten müssen die Auszubildenden eine Prüfung ableben. "Sie lernen, die Kunden kompetent zu beraten und werden von A bis Z im Kosmetik- und Visagistenbereich ausgebildet", erklärt Salletmayr.
Solche Initiativen helfen, dass Image der Friseurlehre wieder aufzupolieren, ist sich die Friseurmeisterin sicher. Denn war die Branche früher besonders beliebt bei Mädchen. So macht heute der Fachkräftemangel auch vor den Friseuren nicht Halt. Salletmayr weiß, dagegen zu steuern: "Wenn man als Unternehmer etwas bietet, findet man immer motivierte, junge Leute", sagt sie. So bemühe sich der Friseursalon Ingeborg, eine interessante und zeitgemäße Ausbildung zu bieten – und bezahlt die Lehrlinge über dem Kollektivvertrag. "Früher hieß es, 'was du wirst Friseurin? Da verdienst du nichts!' So etwas gibt es bei uns nicht", erklärt Salletmayr ihre Strategie, sich als attraktiven Arbeitsgeber zu positionieren.
"Die namhaften Friseure sind Männer"
Neben der praktischen Ausbildung, legt die Friseurmeisterin auch Wert auf die soziale Kompetenz ihrer Lehrlinge. Erst vergangenes Wochenende machten sich die Friseurinnen auf zu einem Teamwochenende, bei dem Werte und das Miteinander im Fokus standen. Und: "Jeden Tag frühstücken wir gemeinsam", freut sich Salletmayr über ihr Top-Team. Dieses würde sich auch über männliche Verstärkung freuen, wie die Chefin sagt. "Aber was Männer in Friseurberufen angeht, spürt man ein starkes Stadt-Land-Gefälle", sagt sie und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Dabei sind die namhaften Friseure fast allesamt Männer."
Das Friseurteam Salletmayr stellt auf der diesjährigen Lehrlingsmesse aus. Alles über die Messe in der Bezirkssporthalle erfahrt ihr hier.
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