"Stück ist so aktuell wie nie zuvor"

Die Theatergruppe Andorf bringt heuer "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt auf die Bühne. | Foto: Reinhard Loher
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  • Die Theatergruppe Andorf bringt heuer "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt auf die Bühne.
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ANDORF. Waltraud Marfiewicz, Obfrau der Theatergruppe Andorf, spricht im Interview über hohe Ansprüche, was es mit dem Theater-Oskar auf sich hat und wieso das heurige Stück, obwohl aus dem Jahr 1962, so aktuell wie nie zuvor ist.

Frau Marfiewicz, am 28. Oktober startet die Theatergruppe Andorf in die heurige Spielsaison – mit Dürrenmatts "Die Physiker". Wie kam's zu der Auswahl?
Wir hatten das Stück schon seit sicher 20 Jahren im Kopf. Jetzt, zum 40-jährigen Bühnenjubiläum wollten wir dann etwas Besonderes spielen.

Die besondere Herausforderung des Stücks?
Für mich ist es die Gratwanderung hinzubekommen zwischen Komödie und Tragödie. Das Groteske deutlich zu machen. Da ist auch der Regisseur gefragt.

Mit Hans Schachinger ist das ja ein Gruppenmitglied der ersten Stunde.
Ja, er ist das Herz und die Seele der Theatergruppe. Er hat die Ideen, das Know-how und die Ausbildung als Regie-Assistent beim Profitheater. Ohne ihn gäbe es uns in der Form nicht.

Sind eigentlich noch andere Gründungsmitglieder im Ensemble?
Ja, unser Ensemble ist was das Alter betrifft sehr breit gefächert. Das reicht von 20 bis 70 Jahren. Bis letztes Jahr spielten sogar drei Generationen einer Familie mit – Großvater, Vater und Söhne. Gerade diese Diversität macht uns seit den Anfängen aus. Obwohl wir auch schon mal Zeiten hatten, in denen es in Sachen Nachwuchs nicht so rosig aussah. Aber die sind zum Glück vorbei. Es finden sich immer wieder junge Theaterbegeisterte, die bei uns mitmachen wollen.

Sind sie selbst eigentlich auch noch aktiv?
Ja, aktuell spiele ich zwar nicht mit, aber letztes Jahr war ich dabei. 2017 bin ich für Maske und Frisuren zuständig.

Was hat sich seit den Anfängen verändert?
Unser Anspruch an uns selbst ist gewachsen. Wir hatten zwar von Anbeginn einen relativ hohen Anspruch – ländliche Schwanke finden sich in unserem Programm keine. Unser Ziel war es immer so professionell wie möglich zu spielen. Und für unsere Bemühungen wurden wir auch zwei Mal mit dem Theater-Oskar des Oberösterreichischen Amateurtehaterverbandes ausgezeichnet.

Was waren ihre persönlichen Highlights in den 40 Jahren?
Mein absolutes Highlight war "Othello darf nicht platzen" im Jahr 2007. Mit einem sensationellen Bühnenbild, toller Musik, hervorragender schauspielerischen Leistungen. Das war ein Megaerfolg. Aber auch "Erde" von Karl Schönherr, das wir 2005 aufführten, fand ich bemerkenswert. Insbesondere die Geschichte, die das bäuerliche Leben im 19. und 20. Jahrhundert zeigt.

Worauf dürfen sich die Zuseher bei der heurigen Aufführung freuen?
Auf ein Stück mit vielen komischen Elementen, das aber eigentlich todernst ist. Das Hintergrundthema ist dabei durch das aktuelle weltpolitische Geschehen so aktuell wie noch nie. Besucher dürfen sich aber keine Komödie im klassischen Sinne erwarten.

Auch wenn den Inhalt viele kennen dürften, worum geht's in "Die Physiker"?
In einem Schweizer Sanatorium gibt's eine Mordserie an Krankenschwestern. Dabei leben in dem veralteten Trakt nur mehr drei harmlose Patienten: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Isaac Newton und dem dritten, Johann Möbius, erscheint der König Salomo. Möbius hat die Weltformel entdeckt. Deren Anwendung hätte aber katastrophale Folgen für die Menschheit. Deshalb hat er sich und sein Wissen im Irrenhaus versteckt. Doch kann etwas Gedachtes vor der Welt verheimlicht werden?

Wie oft wird geprobt?
Im April beginnt die Stückauswahl. Die läuft sehr demokratisch ab. Hans Schachinger legt uns Vorschläge vor und wir entscheiden uns für eines. Dann folgen ein Mal die Woche Proben. Bis zur Sommerpause. Ab Ende August starten die Proben wieder, jetzt aber zwei bis drei Mal wöchentlich. Je näher die Premiere rückt, können die dann schon mal täglich auch stattfinden.

Wie viele Aufführungen wird's geben?
Sieben Abendvorstellungen und zwei Schülervorstellungen am Nachmittag.

Aufführungstermine

Premiere am Samstag, 28. Oktober, um 20 Uhr im Punkt 1 (Pfarrzentrum Andorf).
Weitere Termine:
Sonntag, 29. Oktober, 18 Uhr
Freitag, 3. November, 20 Uhr
Samstag, 4. November, 20 Uhr
Sonntag, 5. November, 18 Uhr
Samstag, 11. November, 20 Uhr
Sonntag, 12. November, 18 Uhr

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