Damit's im Krankenhaus nicht eskaliert: Gewaltprävention
SCHÄRDING. Menschen, die zur Behandlung ins Schärdinger Krankenhaus kommen – sei es aufgrund von Krankheiten oder von Unfällen – sind mit ihrer Situation bisweilen überfordert. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt und wirken deshalb verunsichert oder fühlen sich nicht wahr- beziehungsweise ernstgenommen und adäquat behandelt. Verstärkt wird diese Wahrnehmung durch eine mangelnde Einsichtsfähigkeit oder kognitive Einschränkungen bei manchen Erkrankungen wie etwa Demenz. All diese Gefühle erzeugen Frustration. Die Folge davon können Abwehrmechanismen sei. "Die Betroffenen fühlen sich bedroht, und versuchen sich zu wehren – eine "normale" Abwehrreaktion nach der Devise Ich werde angegriffen, ich muss mich wehren", erklärt die Pflegedirektorin am Landeskrankenhaus Schärding, Martina Bruckner. Und wie äußert sich dieses "wehren"? Patienten legen gegenüber dem Krankenhauspersonal ein aggressives Verhalten an den Tag – verbaler, aber zum Teil auch tätlicher Natur wie zwicken, schlagen, beißen.
Angespannte Situation erkennen, deeskalierend handeln
Im LKH Schärding gibt es deshalb unterschiedliche Angebote im Sicherheits- und Deeskalationsmanagement. Mitarbeiter brauchen theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die es ihnen möglich machen, angespannte
Situationen zu erkennen und deeskalierend zu handeln. Herausforderndes
Verhalten (wie aggressives Verhalten) hat Mitteilungscharakter und ist
Ausdruck eines unverstandenen Bedürfnisses. Spezielle Maßnahmen, wie
Informations- und Beratungsgespräche, individuell angepasste
Pflege-/Therapiepläne und spezielle Gesprächstechniken können diesem
Erleben entgegenwirken. Aggression und Gewalt darf im Gesundheitswesen
nicht tabuisiert werden. "Wir alle – Personal, Patienten und Angehörige –
tragen Verantwortung dafür, einen gewaltfreien, achtsamen Umgang miteinander zu
pflegen", sagt Bruckner.
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