Risikofaktor Schneeräumen: Kälte verursacht Bluthochdruck
So schön der im Sonnenschein glitzernde Schnee auch ist: Wenn sich Unmengen vor der eigenen Haustür auftürmen und dieser die Zufahrt versperrt, heißt es „Ran an die Schneeschaufel“. Für Personen mit Herz-Kreislaufproblemen birgt diese, vermeintlich harmlose Tätigkeit, jedoch gewisse Gefahren.
SCHÄRDING (ebd). Der menschliche Blutdruck ist naturgemäß Schwankungen unterworfen: Er verändert sich während des Tages, aber auch innerhalb der Jahreszeiten. Im Winter kommt es zu einer Senkung der Herzfrequenz und aufgrund der Kälte zu einer natürlichen Verengung der Blutgefäße. In Folge dessen steigt auch der Blutdruck. All das stellt für Personen mit normalen Blutdruckwerten keinerlei Problem dar. „Menschen, deren Wert hingegen konstant über der Norm von 140/90 liegt, sollten im Winter besonders vorsichtig sein“, informiert Franz Wakolbinger, Internist am LKH Schärding.
Warm einpacken
Betroffene müssen sich allerdings nicht den Winter über in beheizten Räumen einsperren. „Es reicht, wenn Bluthochdruckpatient/-innen regelmäßig ihren Blutdruck messen, sich draußen warm anziehen, bei Minusgraden einen Schal tragen und diesen bis über den Mund ziehen, um die eiskalte Luft ein wenig zu filtern. Zudem sollte die körperliche Betätigung den Temperaturen und dem körperlichen Befinden anpasst werden“, so der Experte. Wer sich beim Schneeschaufeln für die Kälte zu leicht bekleidet, weil er Angst hat zu schwitzen, kann ein Problem bekommen: Auf kalte Außentemperaturen reagieren die Gefäße, indem sie sich enger stellen, was den Blutfluss vermindert. Auf diese Art gelingt es dem Körper, möglichst wenig Wärme nach außen zu verlieren, womit auch die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels sinken. „Bei entsprechender Vorbelastung kann es sein, dass sich die Herzkranzgefäße verengen, was zur Herzenge oder Angina pectoris führt“, sagt der Mediziner. Sollte es zu einem auffallenden Anstieg des Blutdrucks kommen, ist es empfehlenswert, medizinischen Rat einzuholen. Wiederkehrende Beschwerden wie Atemnot und Brustschmerzen unter Belastung, welche vor allem in der Kälte auftreten, sollen vom Internisten abgeklärt werden.
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