August Gründinger ist Münzkirchens Sammler alter Zeiten

August Gründinger hat zwei Stadl mit alten Landwirtschaftsgeräten gefüllt. Wer interessiert ist, kann sie besichtigen.
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  • hochgeladen von Kathrin Schwendinger

MÜNZKIRCHEN (ska).

Maschinenbau wär ihm genauso lieb gewesen wie die Bautechnik. Der Beruf, den August Gründinger schließlich erlernt hat. Spätberufen kann er aber dennoch seine Leidenschaft ausleben. Der 86-jähriger Münzkirchner sammelt landwirtschaftliche Maschinen und baut eine urige, kleine Ausstellung mitten in Münzkirchen auf.

Bekannt ist August Gründinger den Münzkirchnern und vermutlich den meisten Bewohnern im Sauwald allemal. Nicht nur als bautechnischer Zeichner bei der Firma Stern ist er in der ganzen Gegend herum gekommen. Der heute 86-Jährige hat sich als Zeichner und Maler, Hobbyfilmer und -fotograf sowie nicht zuletzt als Heimatforscher und Autor einen Namen gemacht.

Zwei Stadln voller alter Maschinen

Das Interesse an Maschinen kommt aber nicht von Berufs wegen, sondern entstammt einem viel ursprünglicheren Gedanken. "Bis zu meines Großvaters Zeiten ist die Landwirtschaft mit urtümlichen Gerätschaften bewirtschaftet worden. Großteils aus Holz", erzählt Gründinger. Über tausende von Jahren habe sich das nicht geändert. Er selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, hat die Landwirtschaftliche Schule in Otterbach besucht. Als 1920 die Elektrizität zu uns gekommen ist, hat's zwar noch ein bisschen gedauert. Aber nach dem zweiten Weltkrieg kann man fast von einer Explosion in der Landtechnik sprechen", erzählt er voller Begeisterung.

Jetzt, ein halbes Jahrhundert später, soll das nicht in Vergessenheit geraten. "Wenn man Dinge einmal wegschmeißt, dann muss einem klar sein, dass sie wirklich weg sind", gibt Gründinger zu denken und begründet damit seine Sammelleidenschaft. In zwei Stadln in Münzkirchen – einer im Besitz der Gemeinde, der andere gehört der Schwiegertochter – sind die Gerätschaften, die der Münzkirchner über die Jahre angesammelt hat, untergebracht. Das ganze soll in nicht allzu ferner Zukunft als Museum eröffnet werden.

Für Geschichte interessiert sich der gebürtige Wernsteiner, der 1958 nach Münzkirchen "geheiratet" hat, schon seit der Schulzeit. In den Schriften "Das Bauernhaus im Sauwald" und "Eine Zeitreise durch den Sauwald vom 18. bis 20. Jahrhundert", erschienen bei Moserbauer Druck und Verlag, hält er Erinnerungen und Zusammengetragenes fest. Dabei spricht er auch viel mit den Menschen, um Vergangenes zu erfahren. Die Gemeinde Münzkirchen habe sich in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt, sagt er. "Zwar sind wir im Umgang miteinander ärmer geworden", sagt er. "Denn Grias di und Danke sind rar." Aber: Die Spannungen zwischen den einzelnen Parteien und auch den Vereinen haben sich gelegt. "Früher war die Zugehörigkeit genau festgegelt: Die Turner waren blau, die Arbeitnehmer rot und wenn du was gehabt hast, dann warst du schwarz", erzählt er mit einem Augenzwinkern. "Heute laufen ein blauer Bundesrat und ein roter Gemeinderat für ein beeinträchtigtes Mädchen sogar bis nach Wien." (Anm.: der Redaktion: Der Spendenlauf im Rahmen des BezirksRundschau-Christkindes für Lisa Süß)

Getreideputzmaschine aus 1800

Ältestes Exponat in seiner Maschinensammlung ist eine Getreideputzmaschine aus dem Jahr 1800. Außerdem zu sehen gibt es eine Rossmähmaschine, eine Dreschmaschine, Sengsten und Speichenräder und Pflüge aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Franz Hamedinger sowie Bernhard Wallner alias der Schneider z'Willhelming und dessen Vater Matthias Wallner gehen Gründinger tatkräftig zur Hand. Sie restaurieren die teils rostigen und mitgenommenen Gerätschaften. Und die Kinder werden übernehmen, wenn der rüstige Münzkirchner selbst nicht mehr kann.

Aber daran denkt Gründinger noch gar nicht. "Solange man in Bewegung bleibt, hat man auch Ideen, neues anzufangen", beschreibt er.

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Foto: Cityfoto
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