Der Pfarrer, bei dem Handys in der Kirche läuten dürfen

Walter Miggisch betreut die vier Pfarren Altschwendt, Raab, Zell an der Pram und St. Willibald
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ALTSCHWENDT (ska). Ganz schön unangenehm war's ihm, als während der Messe plötzlich sein Handy läutete. Doch es hat Pfarrer Walter Miggisch auch nachdenklich gemacht: "Warum hört man von den Jugendlichen keinen Handyton in unseren Kirchen? Sie schalten's nicht nur vorher aus, sondern bleiben ganz zu Haus", ist er sich sicher – und genau das hat der musikalische Pfarrer in ein Lied gepackt.
Zu den Klängen von Simon & Garfunkels "El Condor Pasa" gesteht er den St. Willibalder Messbesuchern am Faschingssonntag seinen Handy-Faupax und teilt gleichzeitig mit, dass er sich wieder mehr Jugendliche in der Kirche wünsche.

"Vielleicht sind wir die,
die am falschen Weg sind?"

Dabei steht der Pfarrer aus Altschwendt der Jugend heutzutage sehr kritisch gegenüber, wie er im Gespräch mit der BezirksRundschau zugibt. Nicht ganz ohne Ironie sagt er, die Jugend finde zurück zur Ursprünglichkeit. Der Trend gehe wieder zum Animalischen, Mystischen. Man müsse nur die Tattoos und Piercings an gesunden Körpern betrachten. Trotzdem: "Vielleicht sind wir die, die am falschen Weg sind", sagt er und wünscht sich ein Miteinander zwischen Jung und Alt. "Wir müssen die Jugend nur verstehen lernen", ist er sich sicher.

Denn jemanden "wachzurütteln" sei ganz und gar nicht sein Ziel. "Als meine Aufgabe sehe ich das Schenken von Aufmerksamkeit, um mitzubekommen was hinter den Problemen steckt", sagt der Pfarrer, der Altschwendt, Raab, Zell an der Pram und St. Willibald betreut. Dabei merke er auch, dass sich die Menschen vom Wesentlichen viel zu weit entfernen.

Ein einfaches Leben? "Das juckt keinen"

Denn Miggisch selbst strebt einen einfachen Lebensstil an und hätte dabei auch zur Unterstützung aufgerufen. "Aber das juckt keinen", hat er festgestellt. "Die Menschen fahren mit dem Auto ins Fitnessstudio und erkennen die Ironie daran nicht." Der Pfarrer selbst hat zwar einen Pkw, ist aber Tag und Nacht, Sommer und Winter mit dem Elektrorad unterwegs. Er trägt nur geschenkte Kleidung, pflanzt vieles selbst an und macht etwa Joghurt und Säfte gemeinsam mit der Pfarrköchin selbst. Jemandem vorschreiben wie er zu leben hat, möchte er aber nicht. "Ich versuche, den Leuten damit auch nicht auf den Wecker zu gehen", sagt er mit einem Schmunzeln. Sein Weg, die Menschen und speziell auch die Jugend zu erreichen, ist die Musik. Miggisch spielt Gitarre, Trompete und Ziehharmonika.

Die Religion könne Jugendlichen eine weitere Sicht auf die Dinge geben, ist sich der Pfarrer sicher. Und dafür nehme Miggisch auch gerne Handyläuten in der Kirche in Kauf. Denn wie er in seinem Lied mitgeteilt hat: "Sollte jemandem so etwas passieren, dafür braucht man sich nicht genieren. Das ist doch eine Bagatelle und die vergisst man auf die Schnelle."

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Foto: encrier/PantherMedia
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