Reicht Karl Scherrers Pflügtalent für die Weltmeisterschaft?

SCHARDENBERG (mma). Dem jungen Schardenberger wurde das Pflügen quasi in die Wiege gelegt. In erster Linie von seinem Vater, aber auch von seinen beiden älteren Brüdern konnte er sich vieles abschauen. 2012 ging es für den 22-Jährigen zum ersten Landesentscheid, ein Jahr später folgte der erste Sieg. 2014 und 2015 konnte das Pflügtalent, das auch bei der Schardenberger Landjugend vertreten ist, beim Bundesentscheid den sechsten Platz erreichen.

Am 24. und 25. August 2018 wird Scherrer beim Bundespflügen in Andorfsein Können unter Beweis stellen. Die besten Pflüger vertreten Österreich bei der WM und so ist auch Scherrers Vorhaben alles andere als bescheiden: "Zu siegen und den ersten Platz zu machen, ist auf jeden Fall mein Ziel. Habe ich den Sieg in der Tasche, dann qualifiziere ich mich für die Weltmeisterschaft. Dann geht es nächstes Jahr in die USA."

Zuerst Andorf, dann die USA

Aber um beim Bundesentscheid in Andorf punkten zu können, muss der Schardenberger auf eine Menge Kriterien achten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. "Das sind sehr viele, die kann ich gar nicht alle aufzählen. Sehr wichtig ist die Geradheit." Zudem soll die Arbeitstiefe eingehalten werden und gleichmäßig hohe und breite Furchen müssen gepflügt werden. Außerdem dürfen keine Löcher, aber auch keine Hügel auf dem Feld zurückbleiben.

Bereits seit 1957 werden jährlich Bezirks-, Landes- und Bundesentscheide durchgeführt. Doch, dass das Pflügen vor allem bei den jungen Leuten wieder derart populär ist, war nicht immer so. "Mein älterer Bruder musste nach Grieskirchen, weil es zur damaligen Zeit keine Bundesbewerbe im Bezirk gab." Doch dank Stefan Schneebauer erlebe Schärding seit zehn Jahren wieder einen Aufschwung. Er hatte dafür gesorgt, dass es im Jahr 2008 den ersten Bezirksbewerb gab.

Und wie bereitet man sich auf so den großen Tag vor? "Das Gerät gehört ausgestattet, das heißt, dass man den Pflug richtig einstellt." Aber auch Flächen, wo Scherrer für den Entscheid üben kann, müssen vorhanden sein. Zum Glück unterstützt ihn dabei nicht nur seine Familie. Auch auf Nachbarns Feldern darf das Jungtalent das Pflügen üben. Beim Training selbst ist vorerst jeder auf sich alleine gestellt. Eine Woche vor dem Entscheid findet dann das offizielle Training statt, wo sich alle gemeinsam vorbereiten. Was die Zukunft betrifft, hat Scherrer klar ein Ziel vor Augen: Er will unbedingt einmal bei der WM vertreten sein. "Wenn ich das erreicht habe, dann kann ich aufhören."

Steckbrief

Geburtsdatum: 15.09.1995
Familienstand: ledig
Beruf: Landmaschinentechniker bei Firma Deschberger
Hobbies: Tenorhorn bei der Musikkapelle Schardenberg
Lieblingsessen: Bratl
Lieblingsgetränk: Weizen