"Arm war'n ma, aber es war trotzdem schee"

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SCHÄRDING. Tannenzweige liegen auf den Tischen, Nadelduft liegt in der Luft und fröhliches Stimmengewirr füllt den Raum – im Bezirksalten- und Pflegeheim Schärding werden Adventkränze gebunden. Während die rüstigen Damen und Herren fleißig Zweige zusammenlegen, lassen sie ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit schweifen. Advent und Weihnachten in der Kriegs- und Nachkriegszeit, wie war das damals?
"Nicht schön", sagt Anna Beham energisch. "Wir hatten nichts zu essen, ständig Fliegeralarm und Angst. Weihnachten haben wir trotzdem gefeiert...mit einem Baum aus dem Wald, Äpfeln und ein bisschen Lametta als Christbaumschmuck. Dann haben wir Stille Nacht, Heilige Nacht gesungen und dabei geweint – vor Freude, dass wir am Leben waren, aber auch ein bisserl vor Angst." Sitznachbarin Pauline Haderer (87) nickt und fügt hinzu: "Wir hatten nicht viel. Aber wir waren zufrieden mit dem, was wir gekriegt haben. Heute ist alles ganz anders, viel zu übertrieben."
Auch Ernestine Lauterbacher kann sich noch gut an das Weihnachten ihrer Kindheit erinnern. "Ich bin damals in einem Gasthaus aufgewachsen. Am Heiligen Abend haben wir immer Leute in die Stubn eingeladen, die niemanden und nichts hatten. Das war nett. In der Zeit nach dem Krieg gab's ja nicht viel. Geschenke ganz wenig. Das was wir hatten, haben wir dafür umso intensiver erlebt."

Das Wichtigste: Familie

Was zu Weihnachten dazu gehört, darüber sind sich die Bewohner einig: ein Adventkranz und, ganz wichtig, die Familie. Außerdem: Kekse backen, ein Christbaum, Weihnachtslieder und die Mette. Unterschiedliches erzählen die Damen über das Weihnachtsessen. Während bei vielen die obligaten Würstel auf den Tisch kamen, gab's bei anderen vor der Kirche nichts zu essen. "Adventzeit ist ja Fastenzeit", erinnert Theresia Schwarz (82), die in Schardenberg auf einer Landwirtschaft zuhause war. "Bei uns wurde erst nach der Mette gegessen – Würstel. Und danach ging's dann, so um ungefähr drei Uhr früh, in den Stall. Dann mussten wir am nächsten Morgen nicht so bald aufstehen."

Und wie feiern die Senioren das Weihnachtsfest heute – im Altersheim? Am 24. Dezember gibt's, erzählen die Schwestern, eine große Bewohner-Weihnachtsfeier mit festlichem Essen und hausgemachter Dekoration. Für jene, die niemanden mehr haben, wird im Anschluss eine Bescherung abgehalten. Die anderen feiern zusammen mit ihren Angehörigen – im Heim oder aber auch zu Hause. "Das sieht jedes Jahr immer ein bisschen anders aus. Wir hatten schon musizierende Kinder oder ein Christkind, das im Haus herumging. Aber grundsätzlich ist's eher traditionell", sagt Heimleiterin Monika Auinger. Und fügt noch hinzu: "Wir sind offen für Unterstützung und alles, was den Bewohnern diesen Tag schöner macht."

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