E-Pkw: Erst 30 Autos im Bezirk "unter Strom"
Bis 2018 sollen's laut Verkehrsclub 100 sein: Gratis Ladestation soll Trend zum Öko-Auto ankurbeln.
BEZIRK, ANDORF (ska). "Gibt's keine E-Tankstellen, wird sich auch das E-Auto nicht durchsetzen", ist Franz Ortbauer von der Raiffeisenbank überzeugt. Bei der Bankstelle in Andorf wurde deshalb vor kurzem die erste frei verfügbare E-Tankstelle im Bezirk Schärding in Betrieb genommen. Das Stromtanken ist dort bis auf weiteres gratis.
Das Bankunternehmen schließt sich damit einer bundesweiten Initiative an, die für einen Schub in der Elektromobilität sorgen will. Dem aktuellen Mobilitätspaket des Bundesministeriums und der Automobilbranche zufolge, soll der Ankauf eines E-Autos künftig mit 4.000 Euro gefördert werden.
Auf den Straßen des Bezirks Schärding sind inzwischen 30 stromgeladene Autos unterwegs. "Allein 2016 wurden bis September 16 E-Pkw neu zugelassen", wie Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mitteilt. In Europa sei die Elektromobilität im Vormarsch – "und Österreich ist Spitzenreiter", sagt er. "45.000 neue Batterie-Elektrische Pkw heuer in der EU, 3.000 davon in Österreich", nennt Gansterer einige Zahlen. Seine Prognose für Schärding: "Bis 2018 soll die Zahl der E-Autos auf 100 anwachsen." Einer von den 30 Fahrern "unter Strom" im Bezirk ist Johann Kinzlbauer. Vor zweieinhalb Jahren hat sich der Schardenberger ein E-Auto angeschafft. Nun profitiert speziell er von der ersten Gratis-E-Tankstelle im Andorf. Denn als Zuständiger für die Raiffeisenbank-Innenrevision ist Kinzlbauer in den Bankstellen Andorf und Schärding tätig.
Schardenberger nutzt E-Pkw als Zweitauto
"Das E-Auto nutze ich vor allem für die Fahrt in die Arbeit", berichtet er. "Es dient als Zweitauto für unsere fünfköpfige Familie." 18 Kilowatt Strom kann sein E-VW speichern. An Sonnentagen lädt er das Auto mithilfe seiner Photovoltaikanlage auf. "Durch diese halten sich die Kosten fürs Aufladen aufgrund der Einspeistarife auch sonst in Grenzen", erklärt Kinzlbauer. Das größte Handicap ist ihm zufolge noch die Reichweite. Voll aufgeladen schafft sein E-Auto 120 Kilometer. "Im Winter werden es weniger, weil die Akkuleistung sinkt", berichtet er. Von Schardenberg nach Andorf und retour sind es 46 Kilometer.
Genau deshalb ist laut Gansterer vom VCÖ die Lade-Infrastruktur noch verbesserungswürdig. "Neben den Lademöglichkeiten zuhause braucht es mehr öffentliche Stationen." In Andorf sind es bisher zwei "Stammgäste", die die E-Tankstelle bei der Raiba nutzen, wie Kinzlbauer mitteilt – er selbst nicht mitgezählt. Bei der Schnellladestation steht ein Auto zum "Volltanken" je nach Typ von 45 Minuten bis fünf Stunden. In Kinzlbauers Garage hängt das Auto über Nacht rund acht Stunden am Stromnetz.
E-Tankstellen im Bezirk Schärding
Altschwendt:
Energie AG, Altschwendt 9
Andorf:
Raiffeisenbank Schärding, Raiffeisenweg 1
Kopfing:
Energie AG, Hauptstraße 95
Schärding:
Energie AG Power Solutions, Passauer Straße 35 und Hessen-Rainer-Platz 29
ETECH Schmid und Pachler Elektrotechnik, Joseph-Haydnstraße 1
Ing. Rudolf Feichtner, Linzerstraße 72
St. Marienkirchen:
Smatrics, Andiesen 15
Wesenufer:
Energie AG Power Solutions, Wesenufer 19 und Kramesau 4
Quelle: www.e-tankstellen-finder.com
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