UPDATE: "Riesensauerei" in Raab: Erste Untersuchungsergebnisse liegen vor

Ein unappetitlicher Einsatz nicht nur für die Feuerwehren.
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  • Ein unappetitlicher Einsatz nicht nur für die Feuerwehren.
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14. Februar, 11 Uhr:

"Wir haben die Auskunft bekommen, dass die Proben okay sind", so Bezirkshauptmann Rudolf Greiner zur BezirksRundschau. Auch Umweltschäden gibt's keine. "Es gibt kein Fischsterben. Auch sonst liegen mir keine weiteren Meldungen der Polizei vor. Wie es aussieht, war es Glück im Unglück", so der Bezirkshauptmann.

Bericht vom 9. Februar

RAAB (ebd). Am 4. Februar wurde die FF Raab zu einem Technischen Einsatz bei der Biogasanlage gerufen. Was sich dort den Florianis bot, war alles andere als ein schöner Anblick. "Der Alarmierungstext lautete Technischer Einsatz Klein. Als die Kameraden der FF Raab an der Einsatzstelle eintrafen, war ihnen aber sofort klar, dass dies nicht einmal die halbe Wahrheit war", ist auf der Homepage der FF Raab zu lesen. Denn anstatt des vermeintlich kleinen Einsatzes, wartete auf die Florianis ein Jauchesilo, das 3000 Kubikmeter fasst, komplett gefüllt und undicht geworden war – und deshalb ungehindert Jauche austreten konnte. Schuld daran war eine kaputte Dichtung am Silo. Das bestätigt auf Anfrage der BezirksRundschau auch der Besitzer der Biogasanlage, Michael Vogetseder. "Die Abdichtung war defekt und ist aufgrund des Frostes herausgegangen." Insgesamt seien laut Vogetseder rund 900 Kubikmeter Jauche ausgetreten, ehe nach rund drei Stunden die Austrittsöffnung gestopft werden konnte.

Schutzwall gegraben

Der Kommandant der FF Raab, Helmut Lang, ließ sofort einige Landwirte mit Güllefässern herbeirufen, um die austretende Jauche aus einem kleinem Auffangbecken abzupumpen, bevor sie in den nahegelegenen Raaberbach fließen konnte. Da nur ein Teil der Jauche in das Auffangbecken floss, wurde ebenfalls ein Baggerunternehmen verständigt, um auf der Wiese zwischen dem Jauchesilo und dem Bach einen Graben mit Schutzwall zu graben. Zeitgleich mit den Landwirten und dem Baggerunternehmen wurden auch die Wasserrechtsbehörde der Bezirkshauptmannschaft Schärding, die Gemeindevertreter, der Bezirksfeuerwehrkommandant sowie die FF St. Marienkirchen mit dem "Gefährliche Stoffe Fahrzeug" verständigt. Die Landwirte brachten die Jauche in die Jauchegrube eines stillgelegten Hofes in Raab, der über die notwendigen Kapazitäten verfügte.

Keine Geruchsbelästigung

"Für die Einsatzkräfte war dies ein sehr unappetitlicher Einsatz, bei dem sie die meiste Zeit durch Jauche waten mussten, um größeren Schaden von der Umwelt abzuwenden", so Lang. Die Feuerwehren Raab und Steinbruck-Bründl mussten die Einsatzstelle bis einschließlich Montag Tag und Nacht alle drei Stunden kontrollieren. Auf die Frage, ob es da nicht bis zum Himmel gestunken habe, meinte der Biogasanlagenbesitzer: Nein, denn der Vorteil von Biogas ist, dass das ausgegorene Substrakt geruchsneutral ist. Gott sei Dank, denn sonst hätten wir das Erdreich abtragen müssen." Das Silo ist laut Vogetseder wieder zu 100 Prozent dicht. Auch der Betrieb der Anlage läuft wieder wie gewohnt.

Bürgermeister gibt Entwarnung

Wie Bürgermeister Josef Heinzl zur BezirksRundschau sagt, sei "die Situation schnell unter Kontrolle gebracht worden." An den "Nachwehen" wird laut Ortschef noch immer gearbeitet. "Sämtliche Kanäle, der Bach sowie die Kläranlage wurden untersucht", so Heinzl. Das bestätigt gegenüber der BezirksRundschau auch Ernst Maier von der BH Schärding: "Schadensbegrenzungsmaßnahmen laufen noch. Das Rückhaltebecken der Gemeinde Raab wurde bereits gesäubert. Zudem wurden die öffentliche Wasserversogungsanlage sowie Wasserproben aus den Hausbrunnen der Anrainer entnommen. Die Auswertungen laufen aber noch." Ob mit bleibenden Umweltschäden zu rechnen sei, wisse man noch nicht. "Derzeit erfreulich ist, dass es noch zu keinen Verendungen von Fischen aus dem Raaberbach gekommen ist", so Maier. Nachsatz: "Auf jeden Fall hat die Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Behörden, Polizei und Feuerwehren vorbildlich funktioniert." Auch die Hilfsbereitschaft anderer Landwirte war enorm.

Wie hoch ist der Schaden?

Zur Schadenshöhe befragt, meinte Vogetseder. "Das lässt sich noch nicht beziffern, aber ein Sachverständiger hat bereits alles aufgenommen."

Fotos: FF Raab

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