Gründerzentrum Raab wird zur Abfüllanlage

Das Gründerzentrum in Raab wird nach elf Jahren verkauft – künftig soll dort Heilwasser abgefüllt werden. | Foto: Heinzl
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RAAB (ebd). Als 2006 das Gründerzentrum in Betrieb ging, waren die Ambitionen groß. Jungunternehmer sollten angelockt und ihnen der Start in die Selbstständigkeit erleichtert werden. Doch nun, elf Jahre später, wird das Gebäude verkauft. Grund: Seit dem Start machte das Gründerzentrum nur Verluste, konnten die beteiligten Gemeinden (siehe Kasten) kaum etwas erwirtschaften – sondern im Gegenteil: Vor rund fünf Jahren mussten sie sogar Geld nachschießen, um einen finanziellen Engpass abzuwenden. Dabei hatten sich die Kommunen auch verpflichtet, auf die Kommunalabgaben zu verzichten. "Das Gründerzentrum hat den ursprünglichen Zweck nicht erfüllt. Vor allem in den letzten Jahren nicht, denn es konnte nie die Höhe an Einnahmen erreicht werden, um ausgeglichen bilanzieren zu können", weiß Raabs Bürgermeister Josef Heinzl.

Top-Angebot aus Bayern

Verkauft wird das Gebäude um 841.000 Euro an den Höchstbieter – an die Abfalter GmbH & Co. KG aus Grabenstätt in Bayern. "Es war uns wichtig, dass wir mit dem Verkauf mindestens 800.000 Euro einnehmen, damit jede Gemeinde wieder ihr Stammkapital samt Unkosten zurück erhält", erläutert Heinzl. In dieselbe Kerbe schlägt auch Andorfs Bürgermeister Peter Pichler. "Durch den Verkauf werden einerseits die noch bestehenden Schulden des Zentrums getilgt, andererseits erhält die Gemeinde Andorf einen Mindestbetrag von 76.000 Euro, den wir sehr gut gebrauchen können." Wie Heinzl sagt, wird die Firma Abfalter eine Abfüllanlage für Heilwasser betreiben. "Das Gründerzentrum ist deshalb ein idealer Standort, weil sich in unmittelbarer Nähe eine entsprechende Heilwasserquelle befindet", so das Raaber Gemeindeoberhaupt. Und wie geht es nun konkret weiter? "Bis 31. Dezember müssen alle Gemeinden per Gemeinderatsbeschluss dem Verkauf zustimmen", so Heinzl.

Mieter wollen neues Gebäude

Und was sagen die Mieter zum Verkauf. Dazu Gründerzentrum-Geschäftsführer Andreas Ebner: "Für uns ist das alles sehr überraschend gekommen. Schließlich geht es um unsere Existenz." Wie Ebner betont, sei das Gründerzentrum als Non-Profit-Projekt konzipiert gewesen. Der Cashflow war zwar immer positiv, aber die Bilanz negativ. "Aber man muss ganz ehrlich sagen, dass das Angebot der Firma Abfalter ein sehr gutes ist und die Gemeinden damit ein gutes Geschäft machen." Die sieben Mieter des Gründerzentrums überlegen nun, gemeinsam ein vergleichbares Gebäude in der Region zu errichten. "Wir hatten sogar überlegt, das Gründerzentrum selbst zu kaufen. Aber mit dem Abfalter-Angebot konnten wir nicht mithalten." Die Mieter hoffen nun, nicht gleich nach der sechsmonatigen Kündigungsfrist aus dem Gebäude zu fliegen. Hier beruhigt Martin Abfalter, Juniorchef der Abfalter Gmbh. "Wir müssen erst noch entsprechende Genehmigungen für die Wasserquelle einholen. Das dauert. Und die Büros brauchen wir noch ewig nicht. Uns wäre es sogar Recht, wenn sie weiter vermietet bleiben. Auch die Hallen brauchen wir nicht von heute auf morgen", so Abfalter.

Zur Sache

Die Pramtal Süd Gründerzentrum-Betriebs GmbH. gehört anteilig 13 Gemeinden aus dem Pramtal. Die beteiligten Gemeinden sind:

Aus dem Bezirk Schärding
Altschwendt: 2,388 Prozent
Andorf: 17,068 Prozent
Diersbach: 5,96 Prozent
Dorf/Pram: 3,578 Prozent
Eggerding: 4,627 Prozent
Enzenkirchen: 6,179 Prozent
Mayrhof: 0,904 Prozent
Raab: 27,994 Prozent
Riedau: 7,087 Prozent
St. Willibald: 4,010 Prozent
Zell/Pram: 6,986 Prozent

Aus dem Bezirk Ried
Lambrechten: 4,752 Prozent
Taiskirchen: 8,47 Prozent

Bis auf die beiden Gemeinden Zell/Pram und Diersbach haben sämtliche Gemeinden bei ihren jüngsten Gemeinderatssitzungen dem Verkauf des Gründerzentrums in Raab zugestimmt.

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