Rassismus-Vorwurf gegen Busfahrer

Die Bushaltestelle am Tummelplatz in Schärding. | Foto: Schwendinger
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KOPFING (ebd). Zehn Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Iran leben in einer privaten Unterkunft in Kopfing. Die Flüchtlingskinder gehen zum Teil in Schärding zur Schule. Um die vielen Fahrten in die Barockstadt zu ermöglichen, verfügen die Bewohner über zwei Monatstickets, die sie sich untereinander aufteilen. "Leider sind alle Bewohner, egal ob männlich oder weiblich, jung oder alt, auf der Strecke Kopfing-Schärding rassistischen Anfeindungen eines Busfahrers ausgesetzt", berichtet Nicole Gumpinger, Besitzerin der privaten Flüchtlings-Unterkunft der BezirksRundschau.

"Leider sind alle Bewohner, egal ob männlich oder weiblich, jung oder alt, auf der Strecke Kopfing-Schärding rassistischen Anfeindungen eines speziellen Busfahrers ausgesetzt"

"Diese Anfeindungen treffen nicht nur unsere Bewohner, sondern alle Menschen nicht österreichischer Herkunft, die mit diesem Busfahrer im Bus fahren müssen", behauptet Gumpinger. Laut der Unterkunftsbesitzerin soll ein Flüchtlingsmädchen, das in Schärding zur Schule geht, immer wieder der Schikane des Buslenkers ausgesetzt sein. Das Mädchen habe außer an der Haltestelle Tummelplatz in Schärding an keiner anderen Bushaltestelle in Schärding zusteigen dürfen. "Er weist sie immer sehr unhöflich darauf hin, dass sie hier nicht einsteigen darf, sondern nur beim Tummelplatz. Was natürlich Unsinn ist", so Gumpinger. "Außerdem hat er bewusst das Mädchen an einer anderen Haltestelle als den Tummelplatz stehen gelassen und ist einfach vorbeigefahren, obwohl sie Blickkontakt gehabt hatten." Das sind nur einige Anschuldigungen, die Gumpinger gegen den Busfahrer ins Feld führt. "Nicht nur die Schülerin berichtet von diesen Schikanen, auch andere Bewohner", so die Kopfingerin. Gumpinger betont allerdings, dass sich die Anschuldigungen in keinster Weise gegen den Arbeitgeber – Busreisen Glas – richten, sondern einzig gegen den Buslenker.

Gegen Missstände vorgehen

In einer Stellungnahme bekennt sich die Firma Glas aus St. Aegidi zu 100 Prozent zu ihren christlichen Werten. "Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben in unserem Unternehmen absolut keinen Platz", betont Firmenchef Günther Glas. "Darauf werden unsere Mitarbeiter regelmäßig bei Dienstbesprechungen hingewiesen. Wir sind zur Beförderung von Menschen verpflichtet, wobei jeder einzelne Fahrgast gleich zu behandeln ist." Wie Glas weiter sagt, sind auf besagter Buslinie vier Lenker im Einsatz. "Mit allen wurden bereits Gespräche geführt oder werden noch. Sollten die Beanstandungen der Richtigkeit entsprechen, werden wir dem betroffenen Mitarbeiter ins Gewissen reden, Missstände entschlossen beheben und sofort aus der Welt schaffen."

Unverständnis über Vorgang

Unverständlich sei für Glas, dass die Beschwerde zeitgleich an die Medien gegangen ist. "Im Sinne meiner rund 75 Mitarbeiter ist es meine oberste Prämisse, dass durch das etwaige Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters nicht eine ganze Firma, die bisher einen einwandfreien Ruf genießt, in Misskredit gebracht wird. Ich möchte mich aber ausdrücklich für die Zwischenfälle entschuldigen und kann nur einmal mehr betonen, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in meinem Unternehmen absolut nicht toleriert werden."

Die Bushaltestelle am Tummelplatz in Schärding. | Foto: Schwendinger
Günther Glas, Geschäftsführer der Busreisen Glas GmbH aus St. Ägidi-Schärding. | Foto: Glas
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