Rückhaltebecken Angsüß fast fertig

Verbandsobmann Walter Steininger (li.) und Geschäftsführer am Hauptablass, bei dem allerdings noch die Drosselung fehlt. | Foto: Wasserverband Pramtal
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DIERSBACH. Der Wasserverband Pramtal setzt derzeit mit dem Rückhaltebecken an der Pfuda in Angsüß das größte Hochwasserschutzprojekt in seiner Verbandsgeschichte um. Nach gut vierjähriger Bauzeit ist das zweitgrößte Rückhaltebecken Oberösterreichs nahezu fertiggestellt.

Vor einer Inbetriebnahme müssen allerdings auch noch die Hochwasserschutzmaßnahmen für die Ortschaft Kenading fertiggestellt werden.
Erste Planungen für ein Rückhaltebecken an der Pfuda in Angsüß reichen bis ins Jahr 1967 zurück. Damals war man noch von einem zwölf Hektar großen Grundsee ausgegangen. Die nunmehrige Planung ist Teil des Schutzwasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzeptes für die Pram, mit dessen Umsetzung 1997 begonnen wurde, und dient dem Schutz der an der Pfuda und der Pram anliegenden Siedlungen. Auf diese Planungen abgestimmt ist auch das Projekt „Hochwasserschutz Kenading“, der diese Ortschaft vor den Hochwässern des Kenadingerbaches schützen soll.

Volumen für 60-jähriges Hochwasser

Das Rückhaltebecken Angsüß verfügt über ein Rückhaltevolumen von 1,2 Millionen Kubikmeter, wobei der Vollstau bei einem rund sechzigjährigen Hochwasserereignis erreicht wird. Die Einstaufläche beträgt dann rund 35 Hektar und reicht am Pfudabach zurück bis kurz vor die Ortschaft Mitterndorf. Immerhin wird der Pfudabach im Bereich von Angsüß aus einem Einzugsgebiet von 51 Quadratkilometern gespeist. Die Wirkung des Rückhaltebeckens wird auch an der Pram bis zur Mündung in den Inn spürbar sein. Bei einem wirklich großen Hochwasserereignis geht die Wirkung weit über den Bemessungswert hinaus, da bei einem Anspringen der Überlaufsektion durch die Spiegelerhöhung zusätzliches Retensionsvolumen im Rückhaltebecken aktiviert wird und unterhalb von Angsüß große Überflutungsbereiche zusätzlich zu einer Dämpfung der Hochwasserwelle führen.
Dementsprechend positiv ist daher auch die in Auftrag gegebene Kosten-Nutzen-Analyse ausgefallen.

Schwierige Verhandlungen

Das nunmehrige Projekt wurde 1999 bei den Behörden eingereicht. Bis zum tatsächlichen Baubeginn sollten allerdings weitere elf Jahre vergehen. Vor allem die Grundeinlösungsverhandlungen gestalteten sich teilweise äußerst schwierig und hat dabei der damalige Wasserverbandsobmann Ing. Alois Kinzl nicht nur großes Verhandlungsgeschick, sondern oftmals auch „Engelsgeduld“ bewiesen. Letztendlich wurden fast dreißig Hektar an landwirtschaftlichen Flächen vom Wasserverband Pramtal angekauft, die allerdings großteils weiterhin von Landwirten der Umgebung bewirtschaftet werden. Vor Baubeginn musste das Projekt außerdem auch noch der Staubeckenkommission in Wien zur Begutachtung vorgelegt werden.
Die Betonwerke, die im Wesentlichen die Durchleitungsbauwerke für den Pfudabach (samt dem Mühlwasser für das Kleinkraftwerk der Ehegatten Mayr) sowie die Durch- und Vorbeileitung des Enzenkirchnerbaches umfassen, wurden in den Jahren 2010 und 2011 errichtet. Diese Betonwerke sind allerdings nahezu zur Gänze unter den Dämmen verschwunden, mit deren Bau im Herbst 2011 begonnen wurde. Es handelt sich dabei um einen Homogendamm. Dieses verwendete Erdmarterial wurde mit Cinerit aufbereitet und in Lagen entsprechend dem Schüttkonzept eingebaut. Die einzelnen Lagen wurden dabei von der örtlichen Bauaufsicht sowie einer staatlich akkreditierten Prüfstelle überprüft. Der Hauptdamm am Pfudabach inAngsüß und der Abschlussdamm am Enzenkirchnerbach weisen zusammen eine Länge von achthundert Metern auf. Die maximale Höhe des Hauptdammes beträgt achteinhalb Meter. Insgesamt wurden 82.000 Kubikmeter Dammmaterial aufgeschüttet.

Inbetriebnahme 2015

Das Rückhaltebecken ist bis auf den Einbau einer Stahlblende zur Regelung des Abflusses fertiggestellt. Die Drosselung des Abflusses und damit die Inbetriebnahme des Rückhaltebeckens können allerdings erst nach Fertigstellung des Hochwasserschutzes Kenading erfolgen. Spätestens in der ersten Jahreshälfte 2015 kann jenes allerdings in Betrieb gehen, ist Verbandsobmann Walter Steininger überzeugt.

Bund und Land finanzieren mit

Das Tempo des Baufortschritts hing nicht zuletzt auch von der Mittelbereitstellung ab. Von den knapp 9 Millionen Euro an Gesamtkosten kommen 49 Prozent vom Bund und 45 Prozent vom Land. Die verbleibenden sechs Prozent – immerhin mehr als eine halbe Million Euro – müssen vom Wasserverband finanziert werden. Die Aufbringung der Eigenmittel stellt, wie Verbandsgeschäftsführer Josef Peterbauer zu berichten weiß, eine nicht unbeträchtliche finanzielle Herausforderung dar. Immerhin laufen beim Wasserverband auch noch andere Vorhaben, wie die Pram-Renaturierung im Bereich Zell-Riedau, die Verbesserung der Gewässerökologie in der Pram und die Pflege von bestehenden Hochwasserschutzanlagen.
Obmann Steininger lobt ganz besonders die hervorragende Unterstützung durch die Fachleute des Gewässerbezirkes Grieskirchen, allen voran Leiter HofratThomas Kibler und Projektsleiter Josef Mader. Ohne sie hätte er sich so eine nahezu reibungslose Bauzeit nicht vorstellen können. Auch die Zusammenarbeitmit der örtlichen Bauaufsicht, dem Zivilingenieurbüro Thürriedl& Mayr aus Freistadt, mit der ökologischen und geologischen Bauaufsicht und mit der Technischen Universität Wien war vorbildlich. Gute Arbeit verrichtet haben auch die Baufirmen Porr, Swietelsky, Alpine und Burgstaller.

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