ARGE s'Hoiz setzt sich ein für den Rohstoff direkt vor der Haustür

Ein Teil des Kernteams der Arge s'Hoiz. Mitglieder sind herzlich willkommen. | Foto: Arge s'Hoiz
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ST. AEGIDI, BEZIRK SCHÄRDING (ska). Haben Sie gewusst, dass die Region Sauwald-Pramtal auf 170 Quadratkilometern bewaldet ist? Jedes Jahr wachsen hier etwa 150.000 Kubikmeter Holz nach. Mit dieser Menge könnte man rund 3000 Einfamilienhäuser aus Holz bauen. Die Arbeitsgemeinschaft – kurz ARGE – "s'Hoiz" ist bemüht, diese und ähnliche Daten an den Mann zu bringen.

Waldbesitzer und Holzunternehmer haben sich zu dieser ARGE zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Leader-Region Sauwald-Pramtal, der WKO Schärding und dem Möbel- und Holzbau-Cluster rufen sie Projekte ins Leben, um die Wertschöpfung aus regionalem Holz zu steigern. "Vielen ist nicht klar, dass wir vor der Haustür einen guten, wertvollen Rohstoff haben", sagt Klaus Paminger für die ARGE s'Hoiz. Der Aegidinger ist Waldhelfer für den Bäuerlichen Waldbesitzerverband in St. Aegidi und Engelhartszell. "Einige Betriebe hier bei uns kaufen das Holz über Großhändler aus ganz Europa ein. Wir liefern wiederum teilweise nach Deutschland", möchte Paminger deutlich machen. Ein Einkauf im Sauwald würde kürzere Wege und dadurch Nachhaltigkeit und mehr Wertschöpfung in der Region bedeuten, ist er sich sicher. Und das ist das große Ziel der ARGE s'Hoiz.

Wie viele Holzprodukte entstehen im Bezirk Schärding?

Sie möchte vermitteln, welchen Wert das Holz für unsere Region hat. "An der Wertschöpfungskette Forst und Holz in der Region hängen rund 3300 Arbeitsplätze", weiß Paminger. Was die Betriebe aber leisten beziehungsweise herstellen, sie vielen unklar. "Ein Hochbeet kauft man beim Baumarkt, obwohl's der Tischlerei in der Gemeinde machen könnte", möchte der Aegidinger anschaulich machen. Deshalb startet die Arge s'Hoiz noch heuer ein Projekt mit der HAK Schärding, das zeigen soll, welche Produkte aus Holz im Bezirk Schärding entstehen. "Die Schüler erheben die Daten und stellen sie auf einer Plattform zur Verfügung", erklärt Paminger.

"Man muss bedenken, dass der Wald stetig mehr wird", sagt Paminger. "Etwa ein Viertel des jährigen Zuwachses verbleibt im Forst und vergrößert den Bestand. Dass der Wald also irgendwann komplett abgeholzt sein könnte, sei in Österreich völlig unmöglich. "Wir haben eines der weltweit strengsten Forstgesetzte", erklärt der Waldhelfer. "Raubbau wie in den Tropenwäldern kann bei uns gar nicht betrieben werden."

Vom Jetzinger Dorf bis zum Pfarrzentrum in St. Willibald

Welchen Wert Holz für die Region hat, sehe man nicht nur an alten Holzbauten, wie Leader-Manager Johannes Karrer ergänzt. "Das Jetzinger Dorf bei St. Roman ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel", sagt er. "Gleich mehrere der Blockbauten sind bis heute bewohnt." Auch neue Projekte, wie das Pfarrzentrum in St. Willibaldmachen die Wertschöpfungskette deutlich: "Das Holz haben örtliche Waldbauern bereitgestellt. Und ein Holzbau-Betrieb und ehrenamtliche Helfer haben die Wandelemente für das Pfarrzentrum daraus gefertigt", berichtet er. Durch diese Bauweise sei im Gegensatz zu Standardbauten bis zu 160 Prozent der Wertschöpfung in der Region geblieben.

Kinderprojekte schlagen voll ein

Ein besonderes Augenmerk legt die ARGE s'Hoiz darauf, bei Kindern das Bewusstsein für den Rohstoff Holz zu schaffen. Im Vorjahr kam die Aktion "Flying Trees", bei der Baumsamen mit Kautschukluftballons bis nach Jesolo geflogen sind, besonders gut an. Jetzt im Frühjahr startete die ARGE die Aktion "Indoor.Wald", bei der Schulklassen kleine Baumsetzlinge in Holztöpfen zum Aufziehen erhalten haben.
Hier mehr dazu hier.

Wer Interesse hat, sich an der ARGE s'Hoiz zu beteiligen, ist eingeladen, zur nächsten Besprechung Mitte Juni zu kommen. Nähere Infos bei Klaus Paminger: klaus.paminger@aon.at.

Ein Teil des Kernteams der Arge s'Hoiz. Mitglieder sind herzlich willkommen. | Foto: Arge s'Hoiz
Beim Projekt "Indoor.Wald" wachsen kleine Baumsetzling direkt in den Klassenzimmern. | Foto: Karrer
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