Exotisches Treiben auf den Weiden im Bezirk Schärding

Hochlandrinder sind robust und pflegeleicht. Hannes Froschauer kümmert sich jeden Morgen eine Stunde lang um sie.
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BEZIRK (ska). Sie heißen Spencer, Thesl, Gloria, Petterson, Findus, Rosalie und Simba – die exotischen Tiere, die es sich auf den Weiden im Bezirk gut gehen lassen.

Spencer etwa ist der Zuchtbulle unter den Hochlandrindern vom Pramtal. Hannes Froschauer hält die Tiere, die großteils aus Kanada aber auch aus Schottland stammen, seit vier Jahren auf einem Weidegrundstück in Andorf. So weiß er die eineinhalb Hektar große Wiese gut genutzt, wie er sagt. Außerdem lässt Froschauer die Tiere direkt auf der Weide schlachten, um frisches Fleisch für sein Restaurant in Simbach (Deutschland) zu haben. "Steak vom Bio-Rind kommt bei den Gästen an", ist Froschauer überzeugt. Die Zucht sieht der gebürtige Diersbacher, der in Andorf lebt, als Hobby. Für die Hochlandrinder hat er sich entschieden, weil sie robust und pflegeleicht sind. Nur eine Stunde jeden Morgen wendet er für die Tiere auf. "Die Rinder kalben sogar alleine", ist Froschauer begeistert. Erst Mitte August ist "Thesl vom Pramtal" zur Welt gekommen. Seine Rinder lässt Froschauer künstlich besamen. Die Samen dafür kauft er bei Züchtern übers Internet zu.

Von Exoten zu leben, sei meist nicht möglich

Exoten zu halten, das spricht Alois Kagerer von der Bezirksbauernkammer vorwiegend "querdenkenden Landwirten" zu. "Viele dieser Tiere sind im Bereich der Direktvermarktung, dem Urlaub am Bauernhof und eventuell der Schule am Bauernhof zu finden", beschreibt er. Vorwiegend seien es jedenfalls Nebenerwerbsbetriebe mit solchen nicht-alltäglichen Tieren. Mit Exoten lasse sich zwar gutes landwirtschaftliches Einkommen erzielen. Davon zu leben sei aber meist nicht möglich. Und: "Oft haben diese Betriebe Grünlandflächen, die sie nicht verpachten möchten. Mit den Raufutterverzehrern, zu denen auch Alpakas und Hochlandrinder zählen, können sie diese sinnvoll nutzen.

Höchstens 50 Betriebe sind es mit einer maßgeblichen Anzahl solcher unüblicher Tierarten. Eine genaue Zahl gebe es in der Bezirksbauernkammer nicht. Denn was "Exoten" sind, sei nicht genau definiert.

Bei minus zehn Grad fühlen sie sich am wohlsten

Wichtig sei bei Exoten, dass sie in unser Gebiet passen, sagt Kagerer. Bei minus zehn Grad etwa fühlen sich die zottigen Hochlandrinder am wohlsten. Genauso wie die flauschigen Bewohner am Wenzelberg in Vichtenstein. Gabriel Stadlmair züchtet dort seit zwei Jahren Alpakas am elterlichen Nebenerwerbshof. Die Kälte macht diesen Tieren, die ursprünglich aus den Anden stammen, nichts aus. "Ihre Wolle ist zweimal weicher und fünfmal wärmer als Schafwolle", weiß Stadlmair. 13 Tiere sind es zur Zeit am Hof in Vichtenstein. Allein heuer sind vier Fohlen zur Welt gekommen. "Nach oben hin hab ich mir keine Grenze gesetzt", sagt der junge Züchter. Eine Herde mit bis zu 40 Tieren schwebt ihm vor. Kühe gibt's am einztigen Milchviehbetrieb keine mehr. "Mit der Alpaka-Zucht und dem Verkauf der Wolle verdienen wir mehr", ist Stadlmair überzeugt.

14 "Frauen" für Zuchtbulle Spencer

Spencer in Andorf macht seinem Namensvettern Bud Spencer alle Ehre. Bei seiner Geburt wog der Bulle bereits 37 Kilogramm. 27 ist der Durchschnitt, wie Froschauer weiß. Jetzt bringe Spencer schon 450 Kilo auf die Waage. "950 Gramm nimmt er pro Tag zu nur mit Gras und Heu ohne Kraftfutter", sagt der Rinderzüchter. Noch heuer kommt Spencer auf eine Alm in Hallein. "Auf den 30 Hektar dort hat er rund 14 Frauen zum Decken", sagt Froschauer mit einem Augenzwinkern.

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