Dreck am Stecken in Scheibbs
Auch in diesem Jahr kämpfen wieder jede Menge Freiwillige in ihrer Gemeinde für ein sauberes Ortsbild.
BEZIRK SCHEIBBS. Die Achtlosigkeit und Dreistigkeit vieler Mitmenschen verursacht nicht nur allein in Niederösterreich jährlich bis zu 300 Tonnen achtlos weggeworfenen Abfall, sondern kommt der Natur teuer zu stehen. Deshalb befreien viele Freiwillige bei den Müllsammelaktionen Jahr für Jahr ihre Gemeinden im Bezirk Scheibbs von lästigem Unrat.
"Im vorigen Jahr wurden im Zuge der bezirksweiten Frühjahrsputzaktion insgesamt 4.000 Kilogramm an Müll gesammelt. Bei 16 Veranstaltungen nahmen durchschnittlich ungefähr 30 Personen teil", sagt Johann Wurzenberger, Amtsleiter des Abfallsammelzentrums beim Gemeindeverband für Umweltschutz (GVU) in Purgstall an der Erlauf.
Ramadama: Räumen tun wir
Beim Frühjahrsputz Ramadama in Steinakirchen sind immer rund 50 Helfer unterwegs. Der Umweltgemeinderat, Johann Watschka aus Steina-#+kirchen, freut sich über die rege Beteiligung: "Im letzten Jahr haben rund 50 Freiwillige mitgemacht. Damit ist das Gemeindegebiet gut abgedeckt." Der meiste Müll liegt auf der L97 zwischen Steinakirchen und Günzing. Allein dort konnte die Ramadama-Putzkolonne zwölf Säcke füllen. Ausgestattet mit Warnwesten, Handschuhen, orangen Müllsäcken und einer kleinen Jause für unterwegs, sammelte sie 2017 rund 420 Kilogramm Abfall. Die ersten volontären Putzaktionen fanden in Steinakirchen schon vor 20 Jahren statt. "Wir möchten einen Appell an die Leute richten. Der Müll soll nicht einfach bei offener Seitenscheibe entsorgt werden", sagt Umweltgemeinderat Johann Watschka.
Gereinigt werden Bachläufe, Nebenstraßen und die Erlauf. Auch einiges Skurriles gibt es unter den Funden. So fand man im Fluss bereits Schwemmmaterial, das sich zu einer Art Boot vereinigt hatte. Plastiktonnen, Schalungstafeln und Autoreifen sind keine Seltenheit. Auch eine Stoßstange durften die Müllsammler schon einpacken. Der Begriff Ramadama kommt übrigens aus München, wo es am 29. Oktober 1949 erstmals stattfand. Hier ging es noch um die Beseitigung der Kriegsschäden und Schutthalden in der Stadt.
Reinigungsaktionen im Bezirk Scheibbs
• 17. März: Steinakirchen am Forst
• 17. März: Wang
• 17. März: Wolfpassing
• 7. April: Scheibbs
• 14. April: Wieselburg
• 21. April: Sankt Anton an der Jeßnitz
30.000 Freiwillige befreien Natur von 210 Tonnen Müll
Landeshaupfrau-Stellverteter Stephan Pernkopf im Interview
In wenigen Tagen startet wieder die größte Umwelt-Aktion Niederösterreichs...
Zu Frühlingsbeginn findet im ganzen Land die Frühjahrsputz-Aktion statt. Im Vorjahr wurden dazu 600 Einzelaktionen mit 30.000 Teilnehmern gemacht: Freiwillige sammeln jenen Müll aus unserer Natur ein, den andere achtlos weggeworfen haben, im Vorjahr insgesamt 210 Tonnen.
Was bedeutet das für das Land Niederösterreich?
Wir können zu Recht stolz auf unser wunderschönes Naturland sein. Aber einzelne Schmutzfinke verschmutzen sie leider, entsorgen ihren Mist einfach neben den Straßenrändern. Deshalb sind Vereine und ganze Ortschaften, von Jung bis Alt, auf den Beinen, um unsere Umwelt wieder sauber zu machen. Deswegen schon vorab ein riesiges Danke an alle, die heuer teilnehmen!
Warum ist das notwendig?
Weil es für manche anscheinend immer noch bequemer ist, ihren Mist einfach aus dem Auto zu werfen, statt ordnungsgemäß zu entsorgen. Mir wäre es lieber, wenn die Frühjahrsputz-Aktionen gar nicht notwendig wären. Ich appelliere daher an alle Niederösterreicher, ihren Müll keinesfalls in unserer Natur zu entsorgen!
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