Trockenheit im Mostviertel
Dürre droht den Landwirten im Bezirk Scheibbs
Die Trockenheit im Bezirk Scheibbs setzt zurzeit sowohl unseren Landwirten als auch unseren Feuerwehren zu.
BEZIRK SCHEIBBS. Die ausgebliebenen Niederschläge der vergangenen Wochen halten die Feuerwehr im Bezirk Scheibbs auf Trab.
Zunächst gab es in Lunz am See einen Waldbrand, der sich schnell ausgeweitet hatte, sodass die Feuerwehr bei den Löscharbeiten Unterstützung durch einen Polizei-Hubschrauber anfordern musste.
Im Wirtschaftsgebiet Haag in Wieselburg-Land stand das Gebäude der Abfallwirtschaft Ötscherland in Flammen und in Scheibbsbach brannte schließlich ein Baum ab.
Bauern fürchten Trockenheit
Doch natürlich sind auch die Landwirte in unserer Region von der Wasserknappheit betroffen. Die lang ersehnten Regenfälle, die vor Kurzem niedergegangen sind, sind wohl nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein".
Weniger Niederschlag
Laut den Zahlen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) fallen die Niederschläge im diesjährigen April sehr mager aus. In Oberndorf an der Melk regnete es im April ganze 30 Liter pro Quadratmeter. Das ist beinahe die Hälfte weniger als das langjährige Mittel von 58 Litern. 2019 waren es noch 41 Liter im April in Oberndorf.
In Lunz am See regnete es gar um 67 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt. Nur 37 Liter gab es zu bejubeln, im Gegensatz zum langfristigen Schnitt von 114 Litern. "In den letzten zehn Jahren war die Niederschlagsmenge im März und April in ganz Österreich großteils unter dem Durchschnitt. Während der vergangenen Jahre war der Mai überdurchschnittlich niederschlagsreich", berichtet Alexander Orlik von der ZAMG.
Fehlender Taufall bringt Dürre
Zwar sind die Niederschlagsmengen regional unterschiedlich, doch zeigt sich ein eindeutiges Bild. "Der April war definitiv zu trocken. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Grünland, aber auf das Getreide eher weniger, und auf den Mai noch gar nicht. Der erste Schnitt im Grünland bringt den meisten Ertrag. Mit so wenig Regen kann der Jahresertrag schon um zehn bis 20 Prozent reduziert sein", konstatiert Bauernbundobmann Franz Rafetzeder und führt fort: "Was ich persönlich beobachte und mir Sorgen bereitet, ist, dass der Taufall fehlt. Starker Tau kann ein bis zwei Millimeter Niederschlag ersetzen. Durch trockene Winde und wenig Luftfeuchtigkeit ist das Pflanzenwachstum eingeschränkt. Ich denke, wenn der Niederschlag das restliche Jahr über passt, können wir Bauern damit leben."
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