Kluge Kinderbücher

Göstlings Leseratten kämpfen gegen die Pandemie

Wie viele Büchereien des Bezirks hat auch jene in Göstling einen Abholservice eingerichtet, um gegen den Lockdown anzukämpfen. Sogar ein Lieferservice wurde ausprobiert. Dennoch wirkt sich Corona auch auf die Leseratten aus. 

GÖSTLING. "Da wir die Schulbücherei der Volksschule sind, werden natürlich viele Kinderbücher ausgeliehen. Auch jetzt, während der Abriegelung und Distance Learning", berichtet Michael Berger.

"Im Vergleich zum letzten Jahr, wo alles noch normal war, sind die Entlehnungszahlen um zehn Prozent zurückgegangen. Man kann aber sagen: Wer vor Corona gelesen hat, der liest jetzt auch."

Besonders beliebt dabei: "Antolin"-Bücher. Diese sind in verschiedene Schulstufen unterteilt und sollen Schüler zum Lesen motivieren.
Michael Berger erklärt:

"Diese Art von Büchern wird im Deutschunterricht gerne verwendet. Auf antolin.de gibt es dann ein Quiz über das Gelesene. Die Schüler bekommen dafür Punkte. Das kann sogar eine Art von Wettbewerbsgedanken bei ihnen erzeugen."

Lockdown sinnvoll genutzt

Während der Zeit, als die Bibliothek geschlossen bleiben musste, haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter aus Göstling keineswegs geschlafen. Im Gegenteil: "Wir haben die Zeit genutzt und eine erste große Inventur aller 11.000 Medien gemacht. Das war sehr zeitintensiv", berichtet Michael Berger.

Zu wenig Mitarbeiter

Was auch sehr zeitintensiv ist: ein Lieferservice. "Letztes Jahr haben wir einen ausprobiert. Diese Idee haben wir jedoch schnell wieder verworfen. Dazu fehlt es einfach an Mitarbeitern."
Aus dem gleichen Grund gibt es in der Bücherei Göstling übrigens keine Spiele, wie Chef Hermann Strobl berichtet:

"Spiele wären natürlich schön. Aber die muss man dann alle auf ihre Vollständigkeit überprüfen. Oder wie es jetzt ist, alle Spielfiguren desinfizieren. Dafür sind wir einfach zu wenig ehrenamtliche Mitarbeiter", so Hermann Strobl abschließend.

Zur Sache
Die Bücherei Göstling ist im Jahr 1982 entstanden. Seit 1992 hat man die Entlehnungen dokumentiert – Rund 170.000 bis heute. Insgesamt gibt es dort 11.000 Medien. Darunter 3.800 Kinderbücher, 3.400 Erwachsenenbücher und 2.200 Sachbücher.

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