Gastronomie
Gutes Gastro-Personal ist Mangelware im Bezirk Scheibbs

- Claudia und Thomas Schoy in der Jeßnitztaler Stubn
- Foto: Alfred Dorner
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Die Wirte ringen derzeit um geeignetes Personal. Wir haben bei den Gastronomen im Bezirk Scheibbs nachgefagt.
BEZIRK. Es gibt wohl kaum einen Wirten im Bezirk Scheibbs, der nicht auf der Suche nach geeignetem Gastronomie-Personal ist.
Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich umgehört, warum sich diese Suche derzeit so schwierig gestaltet.

- Elisabeth und Andreas Selner mit ihrem Lehrling Julian Pöchhacker (l.)
- Foto: Alfred Dorner
- hochgeladen von Roland Mayr
Geld und Freizeit sind wichtig
Thomas Schoy, der mit seiner Frau Claudia die Jeßnitztaler Stubn in St. Anton betreibt, sieht das Problem darin, dass junge Menschen heute lieber den Freizeitaktivitäten frönen würden.
"Es ist so, dass sich viele junge Menschen heutzutage zu schade für die Gastro sind und lieber mehr Zeit am Wochenende haben, um ihren Hobbys nachzugehen. In erster Linie geht es den Leuten um die ,Kohle‘ und Freizeit. Man kann momentan machen, was man will, aber man findet einfach keine passenden Helfer. Die Arbeit wird jedoch immer mehr, da die Leute nach der Corona-Krise wieder verstärkt fortgehen wollen", berichtet Thomas Schoy.

- Johannes Heigl ist in der Kartause Gaming als Lehrling beschäftigt.
- Foto: Alfred Dorner
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Ohne Familie geht gar nichts
Ohne den großen Zusammenhalt in der Familie hätten Elisabeth und Andreas Selner ihren Mostlandhof in Schauboden wohl schon längst schließen müssen.
"Natürlich spielen die Familienmitglieder bei uns am Hof eine große Rolle, denn diese helfen nicht nur aus, sondern stellen kompetente Arbeitskräfte dar. Die Situationen in der Gastronomie-Branche gestaltet sich eh überall ähnlich, aber ich möchte keineswegs nur jammern. Wir sind mit unseren Mitarbeitern sehr zufrieden und konnten heuer auch wieder einen Lehrling im Betrieb aufnehmen. Wir haben uns einen Service-Roboter zugelegt, da so etwas mit Sicherheit Zukunftspotenzial hat", so Mostlandhof-Chefin Elisabeth Selner.

- Claudia und Thomas Schoy betreiben die Jeßnitztaler Stubn in St. Anton.
- Foto: Alfred Dorner
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Wenig Anreize für Lehrlinge
Johannes Heigl, der eine Lehre in der Kartause Gaming absolviert, ist es zunächst ähnlich wie vielen seiner Kollegen ergangen und es fehlten einfach die Anreize, in der Gastronomie tätig zu werden.
"Man hat wenig Freizeit, viel Arbeit und woanders verdient man mehr. Mittlerweile bereue ich es keineswegs, mich für die Gastro entschieden zu haben. Denn gegessen und getrunken wird immer, weshalb ich mir um meinen Job in Zukunft keine Sorgen machen muss", sagt Johannes Heigl.
Weitere Infos auf jessnitztalerstubn.at bzw. auf mostlandhof.at und auf kartause-gaming.at
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