Rückblick

Sepp Musil: "995 Scheibbser waren 2020 im Schnitt arbeitslos"

Der Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Scheibbs, Sepp Musil, blickt auf ein mehr als arbeitsreiches Jahr zurück. Obwohl viele freie Stellen besetzt werden konnten, gab es auch bei den Arbeitslosen-Zahlen einen Anstieg im Jahresvergleich. 

SCHEIBBS. "Mitte März stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk binnen Tagen auf ein Rekordniveau an", berichtet Sepp Musil. "Der Höchststand wurde Ende April mit 1.362 Arbeitslosen – ein Plus von 809 – erreicht. Gleichzeitig ging das Angebot an freien Stellen deutlich zurück." Im April etwa gab es nur 140 Stellenzugänge. Das bedeutet ein Minus von 125 im Vergleich zum Vorjahr.
Dennoch wird es bis zum Ende des Jahres 2020 voraussichtlich 1.878 freie Stellen geben, die neu gemeldet worden sind. Das ist jedoch immer noch ein "Minus von 601 gegenüber dem Vorjahr".

2.730 Jobsuchende waren erfolgreich

Trotz der gebremsten Arbeitskräftenachfrage werden im Gesamtjahr 2020 aber voraussichtlich trotzdem 1.572 freie Stellen besetzt worden sein.
Und, was ebenfalls erfreulich ist: "Durch rasche und konsequente Vermittlung werden bis Jahresende wahrscheinlich 2.730 Jobsuchende im Bezirk Scheibbs ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet haben." Laut Musil ist das sogar "ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 583 Personen".

Übrigens: Der niederösterreichische Arbeitsmarkt 2020 ist weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen, als andere Bundesländer.

Kurzinterview mit Scheibbs' AMS Chef

2019 waren im Schnitt 646 Leute arbeitslos. Und 2020?
SEPP MUSIL: Voraussichtlich werden es 995 Leute sein.

Gab es trotz Corona Beratungen?
Wir haben unsere Services vielfach auf Telefon/elektronischen Kanal (eAMS-Konto) umgelegt. Zugleich galt es, Firmen mit Kurzarbeitsbeihilfe zu unterstützen.

Welche Altersgruppe ist besonders betroffen?
Betroffen vom Jobverlust waren Personen aller Altersgruppen. Jugendliche wie Ältere, und Frauen ebenso wie Männer.