Wo der Most zu "plaudern" beginnt
Hannes Zarl über die Obsternte und die Besonderheiten des Mosts
MOSTVIERTEL. Der vor zwölf Jahren erfolgte Zusammenschluss von einem Dutzend Mostviertler Mostproduzenten zur Vereinigung der Mostbarone war der Beginn zu einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte. Zunächst vielseitig belächelt und mitleidig beäugt, haben mittlerweile 20 Mostbaronbetriebe ein Qualitätsprodukt geschaffen, das bis in den süddeutschen Raum ausstrahlt und nach und nach immer mehr Anhänger findet.
Most ist salonfähig geworden
"Darauf sind wir schon stolz, denn letztlich haben wir das Getränk unserer Region salonfähig gemacht. Damit haben wir zur touristischen und auch zur gesamtwirtschaftlichen Weiterentwicklung des westlichen Mostviertels einen wesentlichen Beitrag geleistet", stellt Hannes Zarl, der als Primus der Mostbarone tätig ist, voller Zufriedenheit fest.
Probleme durch extreme Witterung
Probleme bereiten den Mostbaronen extreme Witterungsbedingungen – dass angesagte Katastrophen nicht immer eintreten müssen, zeigt die heurige Mostbirnenernte, die die Basis für die Mostbaron-Erzeugnisse liefert.
Der diesjährige Ertrag stelle zwar keine Rekordernte dar, aber eine gute. Das Obst sei auch etwas kleiner als sonst, was das Zusammenklauben nicht gerade einfach gemacht habe, aber dafür sei die Qualität ausgezeichnet. Die Zucker- und Säurewerte passen, und das sei entscheidend.
Der Most "plaudert" beim Gären
"Nur qualitativ hochwertiges Fallobst wird geklaubt, nicht gepflückt, sondern vom Boden gelesen. Dann wird das Obst gewaschen, anschließend in der Birnenreibe zerkleinert und rasch gepresst. Für zwei bis acht Wochen kommt der Birnensaft in Fässer, wo er mit speziellen Hefestämmen vergoren wird, denen man bei der Arbeit zuhören kann – der Most plaudert sozusagen. Die Hefe bewirkt eine rasche, reintönige Gärung und hebt den besonderen Geschmack und Charakter des Birnenmosts hervor. Dann wird der Most filtriert, geklärt und in Flaschen abgefüllt", erklärt Zarl.
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