‚Das Ideal macht nicht die Lebensfreude aus‘ - die Rounder Girls regen zum denken an
Die „Rounder Girls“ gastierten in Gresten und regten durch ihre Einstellung zum Nachdenken an.
GRESTEN (MiW). So üppig die Stimmgewalt der Wienerin Tini Kainrath, der aus New York kommenden Kim Cooper und der Britin Lynne Kieran ist, so voluminös auch ihr Erscheinungsbild:
Die beliebten „Rounder Girls“ machten nie aus ihrem Gewicht eine pfundiges Drama – auch nicht bei ihrem Auftritt in der Kulturschmiede Gresten dieser Tage.
Indes regte die gesunde Einstellung der drei Frauen die Anwesenden zum Nachdenken an. Man fragte sich: Was ist denn „schön“ und was ist bloß eine überzogene, bedauerlicherweise von den Medien geförderte Idealvorstellung?
Der Purgstaller Leo Brandhofer stellt fest: „Die Models in den Magazinen werden ja mit Photoshop und anderen Programmen geschönt. Das ist ja nicht mehr echt“ – Eva Brandhofer stimmt ihrem Mann zu und rät davon ab, sich zu sehr von realitätsfernen Vorstellungen beeinflussen zu lassen:
„Es sollte der Körper weniger zählen als das Innere. Ich meine, alles mit Maß und Ziel, aber bei Models auf den Laufstegen sieht‘s bereits ein krank aus.“
Auch Josef Kunz bringt es auf den Punkt, dass Körperfülle auch Ausdruck der eigenen Lebensart sein kann: „Man stehe zu seinem Körper“, wirft er ein.
Der Druck der Wahrnehmung
Gerade pubertierende Mädchen fühlen sich oft von der verzerrten Darstellung eingeschüchtert. Für die kulturbegeisterte Antonia Oswald ist dies eine gefährliche Entwicklung: „Das Ideal anderer sollte nicht das eigene Leben ausmachen oder bestimmen“, gibt sie frohen Mutes kund und fährt fort, dass „Lebensfreude wesentlich wichtiger ist“.
Frau Oswald empfiehlt, sich eigene Ideale zu erschaffen und diese zu erfüllen.
Eben ein solches Ideal hat sich in der Kulturschmeide auch ein bärtiger Gast mittleren Alters geschaffen, und klatscht sich lachend auf den Bauch: „Wenn mir der Sport auch so viel Spaß machen würde wie das essen, wäre ich wohl schlanker!“
Der Mann möchte in der Zeitung nicht namentlich genannt werden, denn „wenn das meine Frau liest, glaubt sie, dass ich unsere Pläne für ein gemeinsames Abnehmen schon vergessen hab und dann kriege ich eine am Deckel! Ein bisschen Bewegung schadet nicht, aber wenn man gerne isst, sollte man sich darauf verzichten!“
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