Ein Biber im Garten in Purgstall

Mit dem Biber leben: Nicht der Biber dringt in unseren Lebensraum ein, sondern umgekehrt. Wir sollten uns mit ihm arrangieren. | Foto: Bernhard Schön
22Bilder
  • Mit dem Biber leben: Nicht der Biber dringt in unseren Lebensraum ein, sondern umgekehrt. Wir sollten uns mit ihm arrangieren.
  • Foto: Bernhard Schön
  • hochgeladen von Roland Mayr

PURGSTALL. Ernst Hüttinger, der sich unter dem Motto "Biodiversity Research Project" der Erforschung der Vielfalt der Natur widmet, ist entrüstet: Von der Marktgemeinde Purgstall ist ein Schreiben an die Anrainer an der Erlauf eingegangen, in dem es heißt, der Biber triebe hier sein "Unwesen" – die Aussage macht dem Naturkundler zu schaffen, denn er teilt seit einiger Zeit seinen Garten am Erlaufufer mit dem größten Nagetier Europas.

"Der Mensch ist der Eindringling"

"Nicht der Biber ist in den Aufenthaltsbereich des Menschen eingedrungen, sondern der Mensch in den Lebensraum des Bibers. Aus diesem Grund hat sich meiner Meinung nach der Mensch an die von Natur aus vorhandene Kreatur anzupassen", bringt es Ernst Hüttinger sofort auf den Punkt.

Biber sind sogar sehr hilfreich

Das Ökosystem "Fluss" bestehe laut Hüttinger nicht nur aus Wasser, Geschiebe und Fischen, sondern auch aus dem Ufer mit seinem Bewuchs. Dies hat wiederum zur Folge, dass auch die gesamte Tierwelt, die im Uferstreifen lebt, Teil dieses komplexen Systems ist. "Der Uferbewuchs hat sich zum Rohstoff für die ,Hackschnitzel-Mafia‘ entwickelt, die dieses Ökosystem nachhaltig schädigt. Durch die komplette Rodung der Ufer erhält der Fluss ein Vielfaches an Sonneneinstrahlung, was sich auf den Sauerstoffgehalt des Gewässers und damit auf die Lebewesen im Gewässer auswirkt. Der Biber hingegen könnte sogar dabei helfen, der durch die Kraftwerke geschädigten Erlauf einen Teil der ökologisch notwendigen Struktur zurückzugeben. Vom Biber gefällte Bäume könnten die zurzeit nicht mehr vorhandene grobe Geschiebestruktur im Fluss wiederherstellen", sagt Hüttinger.

Biber waren einst in ganz Europa verbreitet

Der Europäische Biber ist das größte Nagetier Europas und war ursprünglich in weiten Teilen des Kontinents verbreitet. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 80 bis 102 Zentimetern und eine Schwanzlänge von bis zu 35 Zentimetern. Ausgewachsene Europäische Biber wiegen zwischen 23 und 30 Kilogramm. Wie alle Biber leben sie semiaquatisch und bewohnen Gewässer und deren Uferbereiche. Jagd und Lebensraum-Zerstörung führten bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur kompletten Ausrottung in ganz Europa.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.