"Hasch-Trio" aus dem Bezirk Scheibbs musste vor Gericht
Drei Burschen aus dem Bezirk Scheibbs mussten sich wegen Drogenhandel und Raub vor Gericht verantworten.
BEZIRK SCHEIBBS/ST. PÖLTEN. Drogenhandel und Raub standen im Mittelpunkt eines Prozesses am Landesgericht St. Pölten, der zur Einvernahme von drei Polizeibeamten vertagt wurde. Der 21-jährige Hauptangeklagte bleibt trotz Antrags von Verteidiger Philipp Wolm in Untersuchungshaft.
Kiloweise Cannabis verkauft
Den drei Burschen aus dem Bezirk Scheibbs legt Staatsanwalt Thomas Korntheuer zur Last, seit Anfang 2016 kiloweise Cannabis in Wien erworben und gewinnbringend verkauft zu haben, wobei der Zweitangeklagte den 21-Jährigen zu Übergaben begleitet, aber auch alleine das Suchtgift den diversen Abnehmern überbracht habe.
Zum Tatort chauffiert
An einem Raubüberfall sei der 20-jährige Cousin des Erstbeschuldigten insofern beteiligt gewesen, als er diesen gemeinsam mit dem einschlägig vorbestraften Drittangeklagten zum Tatort chauffiert habe.
Dealen wegen der Schulden
Notorischer Geldmangel, die Schulden des 21-Jährigen belaufen sich derzeit auf rund 50.000 Euro, die seines Cousins auf 10.000 Euro, veranlassten die beiden zu dealen, wobei sich die von Korntheuer ursprünglich angenommene Menge von 29 Kilo Cannabiskraut aufgrund der Zeugenaussagen reduzierte.
Ein bereits zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilter "Großabnehmer" erschien mit Personenschutz. Der Lehrling gab an, insgesamt sieben Kilo gekauft zu haben, wobei er bei geringen Mengen zehn Euro pro Gramm, bei größeren Mengen oft auch nur vier Euro pro Gramm zahlte.
"Waren öfters gemeinsam in Wien"
"Wir waren des Öfteren gemeinsam in Wien, auch im Tierpark", gab ein anderer Zeuge an, von einem Raub habe er allerdings nichts gewusst. Diesen bestreiten auch der 21-Jährige und der 22-jährige Mittäter. Man sei zwar gemeinsam in Wohnung ihres Hauptlieferanten in Wien hineingegangen, habe jedoch nur dessen unbekannten Freund angetroffen, aber ihn keinesfalls festgehalten.
Opfer wurde nicht ausgeforscht
Für die Drogen habe man natürlich bezahlt, erklärte der 22-Jährige gegenüber Richter Markus Grünberger. Neben Verteidiger Philipp Wolm wies auch Verteidiger Egmont Neuhauser darauf hin, dass das angebliche Opfer nicht ausgeforscht werden konnte.
"Blödes Gerede", so der 22-Jährige hätte zum Raubvorwurf geführt.
Richter Grünberger stellte dieser Behauptung einige Chat-Einträge gegenüber.
Der Verteidiger des Zweitangeklagten Rainer Mutenthaler hob dabei die untergeordnete Rolle seines Mandanten sowohl beim Suchtgifthandel als auch bei dem angeblichen Raub hervor.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.