Bezirk Scheibbs: Für den Ernstfall vorsorgen

Die Bezirks-ÖVP setzt sich gegen das AKW Dukovany ein. | Foto: ÖVP
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BEZIRK SCHEIBBS. Die Ausbaupläne für das AKW Dukovany nahe der Grenze zeigen: Eine Katastrophe, wie ein Reaktorunfall, ist keine abstrakte Utopie. Doch wie gut ist unser Land auf den Ernstfall vorbereitet? Panikmache oder berechtigte Vorsorge? Ein Lokalaugenschein im Bezirk Scheibbs.

Jeder sollte gewappnet sein

ÖVP-Obmann und Kulturstadtrat Andreas Platzer ist als Zivilschutzbeauftragter auch für die Vorsorge einer eventuellen Katastrophe in der Stadtgemeinde Wieselburg zuständig.
"Jeder Bürger sollte zum Beispiel für einen längeren Stromausfall unbedingt gewappnet sein. Es wäre daher sinnvoll, immer eine Taschenlampe und Batterien griffbereit zu haben. Außerdem sollte man Konserven und haltbares Brot zu Hause lagern, um mehrere Tage mit Nahrungsmitteln versorgt zu sein, falls es zu einer Katastrophe kommen sollte", erklärt Andreas Platzer.

Was im Ernstfall zu tun ist

In einem Ernstfall ist der Bürgermeister der erste Ansprechpartner, weshalb es wichtig ist, sich in diesem Fall am jeweiligen Gemeindeamt zu informieren.
"Es gibt mittlerweile in jeder Gemeinde einen zuständigen Zivilschutzbeauftragten. Dieser fungiert sozusagen als Mittelsmann zu den nächsthöheren Instanzen und bleibt mit den Einsatzkräften in Verbindung. Sollten Rettung, Feuerwehr und Polizei vor Ort mit der Situation überfordert sein, wird in weiterer Folge das Bundesheer alarmiert. Nach einem Störfall in einem grenznahen Atomkraftwerk sollte man sich so wenig wie möglich im Freien aufhalten und keine Lebensmittel aus dem Garten konsumieren. Ganz wichtig ist ein batteriebetriebenes Radio in jedem Haushalt, um wichtige Infos zu erhalten", so der Zivilschutzbeauftragte.

Stimmen aus der Bevölkerung

Wir haben Wasser vorrätig für ca. zehn Tage, Kerzen, Streichhölzer, einen Gaskocher und Nudeln haben wir sowieso zu Hause, da mein Sohn sie liebt. Aber wenn wirklich etwas wäre, dann wird uns das auch nicht mehr viel helfen", so Sabrina Galhuber-Dengg aus Gresten.
"Ich habe ungefähr 150 Flaschen Wein für den Notfall in meinem Keller eingelagert", berichtet Jochen Weissensteiner aus Gresten mit einem Augenzwinkern.

Was man unbedingt zu Hause haben sollte

Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, sollten frisches Wasser, haltbares Essen (Konserven, Nudeln, Reis, Brot, etc.), eine Taschenlampe, wenn möglich ein Notstromaggregat, ein Gaskocher, netzunabhängige Stromversorgung und ein batteriebetriebenes Radio als Vorsorgemaßnahme in jedem Haushalt vorhanden sein. Im Ernstfall empfiehlt es sich, sofort Kontakt mit der jeweiligen Gemeinde aufzunehmen. Diese sind in einem Katastrophenfall rund um die Uhr besetzt.

Landesrat ruft zu Unterschriftenaktion auf

Auf den "Ernstfall" vorbereitet zu sein, wie Experten fordern (siehe Story rechts) ist keine Panikmache. Eines der realistischsten Katastrophenszenarien in Niederösterreich ist ein Atomunfall in einem grenznahen Ost-AKW. Deswegen kämpft das Land Niederösterreich seit Jahren gegen die Atomkraft. Nun will Tschechien aber nicht wie Niederösterreich die erneuerbare Energie ausbauen, sondern das AKW Dukovany sogar um zwei Reaktorblöcke ausbauen. Landesrat Stephan Pernkopf: „Die Atomkraft ist ein nicht beherrschbares Sicherheitsrisiko. Das AKW Dukovany ist nur 32 Kilometer von der Landesgrenze entfernt, deswegen ist jeder Landesbürger direkt betroffen. “
Deswegen hat Pernkopf einen Plan ausgearbeitet, wie der Ausbau doch noch verhindert werden könnte. Durch die "direkte Betroffenheit" hat jeder Niederösterreicher das Recht, eine Stellungnahme im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung abzugeben. Das Land hat in einer Blitzaktion eine rechtlich fundierte Stellungnahme bereits vorformuliert. „Wir rufen alle dazu auf, uns bei unserer Kritik zu unterstützen“, so Pernkopf. Unterstützt werden kann die Stellungnahme des Landes Niederösterreich bis 23. September hier und auf der Landes-Website.

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