Erwin Pröll und die Scheibbser
Erwin Prölls Weggefährten aus dem Bezirk Scheibbs blicken zurück auf seine Ära als Landeshauptmann.
BEZIRK SCHEIBBS. Etwas überraschend gab der längst dienende Landeshauptmann Erwin Pröll seinen Rückzug aus der Politik bekannt. Viele Projekte und Errungenschaften, auch im Bezirk Scheibbs, fallen in seine Amtszeit – zum Beispiel die Umfahrung und der Campus in Wieselburg, aber auch nicht zu vergessen die Landesausstellung in Neubruck.
Erwin Prölls gerade Linie
Die Scheibbser Bürgermeisterin Christine Dünwald kann sich noch genau an die Bewerbung für die Ausstellung erinnern: "Ich hatte einen Termin bei Pröll, und relativ kurzfristig schafften wir es fast den ganzen Bezirk mit nach St. Pölten zu nehmen. Bürgermeister und Vizebürgermeister aus dem Bezirk Scheibbs – egal ob rot oder schwarz – kamen mit. Als danach so viele Leute in seinem Büro standen, war er etwas überrascht. Diese Art von Druck mochte er nicht wirklich. Als wir dann die Zustimmung bekamen, sagte er: 'Ich helfe euch das Pferd zu satteln, aber reiten müsst ihr es selber.' Daran werde ich mich sicher noch sehr lange erinnern."
Christine Dünwald erzählt weiter: "Unser Landeshauptmann machte niemals leere Versprechungen. Seine Bodenständigkeit, Verlässlichkeit und gerade Linie unterscheidet ihn von vielen Politikern, insbesondere von Populisten, welche nur kritisieren und Zusagen machen, die nicht gehalten werden können. Dass man bei ihm weiß woran man ist, war für mich immer äußerst wichtig."
Sein Handschlag gilt immer
In dasselbe Horn bläst auch Anton Erber: "Wenn dir von ihm ein Versprechen gegeben wurde, wurde es auch eingehalten. Sein Handschlag ist etwas wert." Trotz aller positiver Eigenschaften kann Erwin Pröll auch anders, wie Anton Erber bemerken musste: "War er verärgert, glich das einem Naturereignis. Da kann es schon mal richtig rauchen. Als ich noch ein junger Obmann war, wollte ich im Wahlkampf Wolfgang Schüssel nach Steinakirchen zu einer Veranstaltung lotsen. Erwin passte das ganz und gar nicht, da er ihn lieber im Indus-#+trieviertel gesehen hätte. So sehr ihn dies auch anfangs geärgert hatte, konnte er doch über seinen Schatten springen und zugeben, dass es im Nachhinein gar keine schlechte Idee war. Gerade diese Menschlichkeit bewundere ich wirklich nach wie vor an ihm."
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