Hilfe für die Senioren im Alltag im Bezirk Scheibbs
Um ältere Menschen länger Zuhause betreuen zu können, wurde ein neuer Beruf ins Leben gerufen.
BEZIRK SCHEIBBS. Einer der Schwerpunkte der Regierungsarbeit sei laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner der Gesundheits- und Pflegebereich. "Fast 50 Prozent des gesamten Budgets sind für den Gesundheits- und Pflegebereich vorgesehen", führt Mikl-Leitner aus – das sind insgesamt 4,4 Milliarden Euro, die in diesen Bereich investiert werden.
Die Bevölkerung überaltert
Der Gesundheits- und Pflegebereich ist ein Bereich, der in Zukunft massiv ansteigen wird. Das liegt vor allem an der demographischen Entwicklung – also daran, dass der Anteil der älteren Bevölkerung ansteigt. 2016 sind in Niederösterreich 325.000 Menschen über 65 Jahre alt gewesen, bis zum Jahr 2035 wird diese Zahl auf 470.000 ansteigen. Das bedeutet auch einen Anstieg der Kosten für den gesamten Gesundheits- und Pflegebereich. "Wir erwarten uns einen Anstieg des Pflegegelds um 20 Prozent", sagt Johanna Mikl-Leitner.
Bedarf an Kräften steigt an
Aus den oben genannten Gründen wurde vor Kurzem der Beruf des "Alltagsbegleiters" für ältere Menschen ins Leben gerufen, der das Angebot im Sozialbereich noch bunter machen und dazu führen soll, dass man noch mehr Menschen besser und umfassender betreuen können wird.
"Der neue Beruf ist einfach eine Reaktion auf die gestiegenen Anforderungen. Durch die demographische Entwicklung werden wir noch vor große Herausforderungen im Sozialbereich gestellt werden. Deshalb ist der Beruf des Alltagsbegleiters absolut sinnvoll. Diese Menschen dürfen zwar keine medizinischen oder pflegerischen Betreuungstätigkeiten durchführen, können aber die Senioren insofern unterstützen, indem sie mit ihnen einkaufen gehen, sie mit dem Auto irgendwo hinbringen, den Garten betreuen und sonstige wichtige Wege mit den Kunden durchführen – also all jene Tätigkeiten, zu denen im Betreuungsalltag oft leider zu wenig Zeit bleibt. Außerdem stellt dieser Beruf einen optimalen Einstieg in den Sozialbereich dar. Die Kurse starten im Herbst", erklärt Elisabeth Kellnreiter aus Steinakirchen am Forst, die als Vorsitzende des Hilfswerks Ötscherland tätig ist.
Betreuung im Bezirk
Im Bezirk Scheibbs werden insgesamt 962 ältere Menschen von Hilfsdiensten betreut. Davon befinden sich 610 Personen in mobiler Betreuung, 175 in stationärer Pflege und 177 Personen nehmen eine 24-Stunden-Betreuung in Anspruch.
Gut betreut zu Hause alt werden (Interview Johanna Mikl-Leitner)
Warum braucht es ein neues Berufsbild des Sozialen Alltagsbegleiters in der Pflege?
Wir wissen, dass es zusätzlichen Bedarf für neue Betreuungsformen gibt. In erster Linie geht es um Hilfe und Begleitung im Alltag und nicht um eine klassische pflegerische oder medizinische Hilfe. Wenn sie so wollen, sind die Sozialen Alltagsbegleiter/innen eine Vorstufe zur 24-Stunden-Betreuung. Damit ermöglichen wir den Menschen genau jenen Wunsch, den sie laut Umfragen zu 85 Prozent wollen: Zuhause alt und betreut zu werden.
Was macht ein Alltagsbegleiter genau?
Ziel ist eine lebensweltorientierte Betreuung im Alltag. Ein Alltagsbegleiter wird Unterstützung für pflegende und betreuende Angehörige sein und etwa bei kleinen Besorgungen, beim Einkaufen oder bei Behördengängen unterstützen.
Besteht die Gefahr, hier die bestehenden Qualitätsstandards in der Ausbildung der Pfleger zu verwässern?
Der Alltagsbegleiter ist ein völlig neues Berufsbild und eine niederschwelligere Form in der Betreuung, die wir bewusst vor der klassischen Pflege sehen und als zusätzliches Angebot verstehen. Natürlich kann es aber auch zu einem Mix aus Pflege- und Alltagsbetreuung kommen.
Was ist das Ziel? Wieviel Alltagsbegleiter brauchen wir, um unser Pflegesystem zu unterstützen?
Mit dem Alltagsbegleiter können wir das vielfältige Angebot im Sozialbe
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