Das Christkind kauft seine Bäume in Feichsen ein
"Wo das Christkind seine Weihnachtsbäume holt": Familie Auer züchtet Tannen aller Art in Feichsen.
FEICHSEN. Angelika und Engelbert Auer und ihr Sohn Engelbert jun. züchten in Feichsen Tannenbäume. Der mittlerweile pensionierte Straßenmeister Engelbert Auer verbringt jede freie Minute in seinem geliebten Wald – doch das war keinesfalls immer so.
Sohn wollte den Wald behalten
Nachdem Engelbert Auers Vater im Jahr 2001 völlig überraschend verstorben war, erbten Angelika und Engelbert den Tannenwald von diesem und wollten sich zunächst davon trennen, doch Sohn Engelbert jun. wollte den Wald unbedingt übernehmen.
"Wir hatten zunächst eigentlich überhaupt kein Interesse an der Christbaumzucht meines Vaters, da ich ja noch berufstätig war und gar nicht die Zeit dazu hatte, mich im grünen Tann aufzuhalten. Da unser Sohn allerdings mit seinem Opa schon als Kind ständig Zeit im Wald verbracht hatte und viel von ihm gelernt hatte, wollte er das Geschäft unbedingt übernehmen und hat dann auch die Forstschule absolviert. Ich litt dann an einer längeren depressiven Phase und habe so den Wald für mich entdeckt, um dort Ruhe zu finden. Mittlerweile verbringe ich jeden Tag viele Stunden im Wald und spreche sogar mit meinen Bäumen", erklärt "Tannenflüsterer" Engelbert Auer, der eine ganz besondere Beziehung zu seinen Nadelbäumen aufgebaut hat.
Heilwirkung der Nadelbäume
Doch Engelbert Auer hat nicht nur die Ruhe des Waldes für seine Genesung genutzt, sondern auch dessen medizinische Heilwirkung für sich entdeckt.
"Wir bauen in erster Linie Nordmann-, Colorado-, Küstentannen und Blaufichten, aber auch Föhren an und achten dabei auf Artenvielfalt und die Verjüngung des Waldes – eine Monokultur sucht man bei uns vergeblich. Außerdem verzichten wir auf Herbizide, Pestizide und jegliche Art von Spritzmitteln. Des Weiteren lassen sich die Nadeln und das Harz der Bäume für medizinische Zwecke verwenden. Die Menschheit hat schon vor Tausenden von Jahren die Heilwirkung dieser Bäume entdeckt, und so haben Seefahrer und auch Holzknechte die antibakterielle Wirkung des Harzes für sich zu nutzen gewusst", so der ausgebildete Kräuterpädagoge Engelbert Auer aus Feichsen.
Sein dreijähriger Enkel Leon begleitet ihn mittlerweile oft bei seinen Streifzügen durch den Tannenwald, was den Großvater natürlich freut. "Um ehrlich zu sein, meine Frau und mein Sohn machen die meiste Arbeit", so Engelbert Auer.
"Mein Mann ist einfach kein guter Verkäufer, sondern ein ,Gschichtldrucker‘, der die Kunden mit seinem Wissen über die immergrünen Bäume unterhält. Aber wir ergänzen einander perfekt", so Ehefrau Angelika.
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