Meditieren nicht leicht gemacht - Zu Besuch im Buddhistischen Zentrum Scheibbs
Ein kurzer Einblick in das Buddhistische Zentrum in Neustift bei Scheibbs.
NEUSTIFT. Ich besuche Mathias Köhl am Ginselberg in Neustift bei Scheibbs. Dort befindet sich das Buddhistische Zentrum, das von Mathias Köhl und seiner Frau geleitet wird.
Mathias ist Anhänger des Zen-Buddhismus. Zuerst gibt er mir eine kurze Führung durch das Gebäude, das bereits seit dem 16. Jahrhundert steht. Im Haus befindet sich eine kleine Bibliothek mit zahlreichen Büchern über Buddhismus. Außerdem gibt es einen Speisesaal und viele Zimmer zum Übernachten. Diese sind sehr bescheiden eingerichtet und bieten Unterkunft, falls die Teilnehmer der Seminare länger zu Gast bleiben wollen. Die Gäste kommen nämlich von überall. Wiener sind auch im Buddhistischen Zentrum keine Seltenheit.
Gemeinsame Meditation
Dann geht es endlich in den Meditationssaal. Einige Sitzkissen und eine Buddha-Statue, welche aber nicht zum Anbeten gedacht ist, gibt es dort. Die Buddhisten verehren normalerweise keinen Gott. Mathias erklärt mir, dass das Meditieren im Buddhismus essenziell ist.
Der Gründer der Weltreligion Siddhartha Gautama soll durch die Meditation ein Erwachen gehabt und die Vollkommenheit seines Geistes erreicht haben. Mathias selbst meditiert mindestens zweimal pro Tag. Gegen Abend findet, wie jeden Donnerstag, eine gemeinsame Meditation statt. Wie Markus und Karin darf auch ich heute daran teilnehmen. Meditiert wird insgesamt drei Mal für zwanzig Minuten. In den Pausen gibt es dann eine zehnminütige Gehmeditation.
Das Bewusstsein stärken
Wir setzen uns alle auf die Kissen und schon geht es los. Gesprochen darf nicht werden. Allgemein sollte man sich nicht bewegen und still verharren. In den ersten zwanzig Minuten merke ich, wie schwer es fallen kann, einfach für kurze Zeit völlig ruhig zu bleiben und sich auf den Atem zu konzentrieren.
Dass dabei die Beine einschlafen, erschwert die Sache ungemein. Doch das soll normal sein. Beim zweiten Durchgang geht es schon etwas besser, da ich eine andere Sitzposition einnehme. Als wir beim dritten Durchgang angelangt sind, kreisen meine Gedanken fast nicht mehr um die Atmung, sondern nur darum, dass ich schnellstens aufstehen möchte. Zum Abschluss gibt es noch gemeinsamen Tee. Man glaubt kaum, dass ruhig sitzen so anstrengend sein kann.
Weitere Infos zum Buddhistischen Zentrum gibt's hier
Reportage: Philipp Pöchmann
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