Nur Regen bringt jetzt Segen im Bezirk Scheibbs
Lokalaugenschein: Bauern im Bezirk Scheibbs kämpfen zurzeit massiv mit der vorherrschenden Trockenheit.
BEZIRK SCHEIBBS. "Die Schäden aufgrund des Klimawandels beliefen sich im vergangenen Jahr auf eine Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2050 wird dieser Betrag auf 8,5 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir uns diesbezüglich in einem ,Hot Spot‘ befinden, denn während die Temperatur weltweit um ein Grad Celsius ansteigt, sind es in Österreich bereits zwei Grad Celsius. Diese Thematik wird uns während der nächsten Jahre intensiv beschäftigen, und die Folgen sind bereits jetzt zu spüren", bringt es der Landwirt Franz Reiterlehner auf den Punkt, der an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Hohenlehen unterrichtet und außerdem gemeinsam mit Bezirksbauernkammer-Obmann Anton Krenn den Regionalladen "Nah Guat" in Scheibbs betreibt.
Regional große Unterschiede
Laut Anton Krenn von der Bezirksbauernkammer sind die Niederschlagsmengen im Bezirk Scheibbs regional sehr unterschiedlich, weshalb es sehr schwierig wäre, eine generelle Aussage über die aktuelle Trockenheit in der Region zu treffen.
"Die Regenmengen sind sogar in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich. So hatten wir vor Kurzem während eines Gewitters in Purgstall 36 Millimeter Niederschlag, während ein paar Kilometer entfernt in Scheibbs lediglich neun Millimeter niedergegangen sind. Aber auch ganz allgemein verzeichnen wir auf den beiden Wetterstationen im Bezirk Scheibbs sehr unterschiedliche Werte. So gab's im Vorjahr in Lunz 1.170 Liter Niederschlag, während es in Oberndorf nur 870 Liter waren", erklärt Bezirksbauernkammer-Obmann Anton Krenn.
Lokalaugenschein in Scheibbs
Bereits jetzt im Frühjahr kämpft der Landwirt Harald Schagerl, der das Haus Schwarzenberg am Scheibbser Blassenstein im Jahr 2013 von seinen Eltern übernommen hatte. Der Hof wird seit 1994 als Biobetrieb geführt.
"Hier oben auf 800 Meter Seehöhe kämpfen wir jetzt schon mit dem Wassermangel. Die Feuerwehr musste schon ausrücken, um uns mit Wasser zu versorgen", so Landwirt Harald Schagerl.
"Der Frühling findet aufgrund des Klimawandels eigentlich kaum noch statt. Auch die Borkenkäfer vermehren sich deshalb ganz massiv, weshalb wir mit einer echten Plage rechnen müssen", sagt Kammersekretär Johann Hell.
Borkenkäfer bedrohen die Wälder im Bezirk
Die lang anhaltende Trockenheit hat den Fichten und Kiefern im Bezirk derart zugesetzt, dass es bereits jetzt zu einem massiven Auftreten von Borkenkäfern kommt. Wenn man einen befallenen Baum findet, ist deshalb rasches Handeln angesagt. Diesen erkennt man an kreisrunden Einbohrlöchern am Stamm, am Bohrmehl am Stammfuß oder in Rindenschuppen, an vermehrter Spechttätigkeit am Baum, Harzfluss an der Rinde, Verfärbung der Krone sowie an grünen Nadeln am Boden.
Weitere Infos erhält man hier.
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