Schneewittchen in der Ötscherhöhle

Der "hohe Dom" mit seiner Spitze, dem Wetterloch, führt die Besucher über Stahl-Leitern rund 40 Meter in die Tiefe.
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  • Der "hohe Dom" mit seiner Spitze, dem Wetterloch, führt die Besucher über Stahl-Leitern rund 40 Meter in die Tiefe.
  • hochgeladen von Michael Hairer

GAMING. "Glück Tief", ruft Höhlenführer Hans Scharner seinen heutigen Gefährten zu, ehe er eine dicke Holztür in einem riesigen Felsen öffnet. Ein kalter, fast schon eisiger Zug weht den gespannten Teilnehmern der Höhlen-Tour entgegen. Mit Schutzhelmen und Taschenlampen ausgerüstet, betreten die Besucher die Finsternis. Eine Ganglänge von knapp 600 Metern – die an manchen Stellen weniger als einen Meter breit und hoch ist – wartet im Inneren des Berges.

Ein Dom zum Staunen
Das erste Highlight lässt nicht lange auf sich warten und führt die Entdecker über 164 Stufen in die Tiefe. Dort erstreckt sich vor ihren Augen der "Hohe Dom" – eine 40 Meter große Halle, die an ihrer Kuppel ein Wetterloch beherbergt.
"Durch dieses Loch hat sich die Höhle einst geformt", erklärt Scharner. "Sie wurde durch das Eintreten von Regen- und Schmelzwasser über Jahrtausende regelrecht ausgeschwämmt."
Die Ötscher-Tropfsteinhöhle wurde als solches erst im Jahr 1920 entdeckt. Ein Jäger und ein Waldarbeiter aus Langau (Ortschaft in Gaming) seilten sich durch das Wetterloch ab und begannen das Darunterliegende zu erkundschaften.

30 Jahre = 1 Millimeter
Die Höhle selbst – mit einer Tiefe von bis zu 54 Metern – teilt sich ab dem "Hohen Dom" in zwei Äste: dem Nordpfad und dem Südpfad. Letzterer begeistert seine Besucher mit einem abwechslungsreichen und abenteuerlichen Gang, umringt von zahlreichen Tropfsteinen.
"Ein Tropfstein braucht in etwa 30 Jahre um einen Millimeter zu wachsen", erzählt Hans Scharner. Der 60-jährige "Höhlenchef" von den Naturfreunden Kienberg-Gaming kennt die Tropfsteinhöhle wie seine Westentasche. Seit 45 Jahren geleitet er Schulen, Firmen, Ausflügler und Touristen durch das Höhlensystem.
Auf dem Weg in den hintersten Teil des Südpfades, der "Märchenhalle", finden sich neben Stalaktiten, Stalagmiten oder Stalagnaten, auch die sehr seltenen Excentriques. Anders als bei den drei erstgenannten Tropfsteinen, wachsen Excentriques – gegen die Gesetze der Schwerkraft – von den Seiten aus in das Höhleninnere.

Schneewittchen und die Zwerge
Manche Tropfsteine tragen aufgrund ihrer unterschiedlichen und zum Teil imposanten Formen klingende Namen wie Orgelpfeifen, Sieben Zwerge, Beichtstuhl, Madonna oder das Pagode Gebilde. Auch ein offener Sarg – gelegen in der Schneewittchenhöhle – sowie ein See ist im Schatten der Dunkelheit zu bestaunen.

ZUR SACHE
Öffnungszeiten: Führungen von 1. Mai bis 26. Oktober an allen Sa.- So.- und Feiertagen von jeweils 9 bis 16 Uhr. In den Sommer-Schulferien auch Mi geöffnet. Sonderführungen unter Voranmeldung (0664/4064154) möglich.

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