Die Almen als "Motor" für die Wirtschaft
Der 68. NÖ Almwandertag lockte 3.000 Besucher aufs Hochkar und gewährte Einblicke in die Almwirtschaft.
GÖSTLING. Rund 400 Almen und Gemeinschaftsweiden sorgen in Niederösterreich für Erholung in luftiger Höhe. Eine dieser Almen samt der engagierten Arbeit der heimischen Almbauern stand vor Kurzem im Mittelpunkt. Der Grund: Knapp 3.000 Besucher nutzten die Gelegenheit und nahmen am 68. Niederösterreichischen Almwandertag am Hochkar teil. Unter ihnen waren viele Ehrengäste vertreten, allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Niederösterreich und die Almen
Was wäre Niederösterreich ohne seine Almen und Weidetiere? Für die Gäste vom Tal sind sie wertvolle Oasen der Erholung und auch Wanderer würden bei weitem nicht auf ihre Kosten kommen. Mit 9.400 Hektar und mehr als 7.000 aufgetriebenen Rindern sind die Almen und Gemeinschaftsweiden für den Sommer- und Wintertourismus also von großer Bedeutung. Doch diese Art der Bewirtschaftung verlangt den Bäuerinnen und Bauern einen enormen Arbeitseinsatz, viel Engagement und Idealismus ab.
Nächtigungsplus in der Region
"Die beeindruckende Schönheit unserer heimischen Landschaft lädt seit jeher dazu ein, aus dem Alltag zu entfliehen und in der vielfältigen Natur, Kraft für Herausforderungen jeder Art zu tanken. Nicht nur wir, die unser Bundesland kennen und lieben, schätzen diese Qualität, die Niederösterreich bietet, auch die stetig steigenden Zahlen im Tourismus zeugen vom Wert unserer Region. So konnten wir bereits in der Sommervorsaison ein weiteres Nächtigungsplus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Darüber freut sich natürlich die heimische Wirtschaft genauso wie unsere Bäuerinnen und Bauern, die unsere Landschaften gestalten, bewirtschaften und pflegen", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Bauern als Landschaftspfleger
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf streicht den hohen Wert der Almwirtschaft für unser Naturland Niederösterreich hervor: "Die Almbauern sorgen für die wunderschöne Landschaft, um die uns die ganze Welt beneidet. Die Almfläche am Hochkar grenzt noch dazu an unser einzigartiges Wildnisgebiet Dürrnstein. Die Auszeichnung dieses Urwalds zum UNESCO- Weltnaturerbe ist das beste Beispiel, das Naturschutz und Bewirtschaftung im Einklang funktionieren kann."
Die Bedeutung der Almen steigt
"Mit dem Klimawandel steigt auch künftig die Bedeutung von Almflächen und deren Bewirtschaftung weiter an. Talregionen werden vor Naturgewalten geschützt und alleine für den Alpenhauptkamm wird mit einem Zuwachs des Biomasseanteils von zehn bis 20 Prozent gerechnet", erklärt Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes und streicht damit den Wert der Almen einmal mehr hervor.
Almen fördern Tiergesundheit
Doch nicht nur die Gesellschaft im Allgemeinen profitiert von den unzähligen Mehrwerten, die gut bewirtschaftete Almen mit sich bringen. Auch für Rinderhalterinnen und Rinderhalter sind die Vorteile nicht von der Hand zu weisen, wie Alm- und Weidewirtschaftsvereins-Obmann Josef Mayerhofer berichtet: "Almwirtschaft und Rinderzucht sind in unserer Region untrennbar miteinander verbunden. Der Bewegungs- und Kreislaufapparat der Tiere wird gestärkt und eine kräuterreiche Vegetation sowie die Höhenstrahlung tragen zur Gesundheit der Weidetiere bei."
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