Ernährung
Fastenzeit macht Sinn

Ernährungsberaterin und Diätologin | Foto: Foto: Knoflach-Haberditz

BEZIRK (dkh). Die Zeit vor Ostern wird von vielen Menschen dazu genutzt, um sprichwörtlich zu fasten. Wir haben Ernährungsberaterin und Diätologin Isolde Krapf befragt, welchen Sinn Fasten heute noch hat.

Religiöser Ursprung

"Fasten ist sehr oft religiös indiziert, das gibt es in vielen verschiedenen Religionen", weiß Isolde Krapf. Doch ist ihr auch bewusst, dass die Interpretation einer Fastenzeit für jeden individuell ist. "Bei den einen geht es um Gewichtsabnahme, bei den anderen um Entschlacken und wieder bei anderen um Entgiften", so Krapf. 

Entgiften

Beim sogenannten "Entgiften" geht es hauptsächlich darum, etwas Gutes für die Leber zu tun, die Leber in diesem Sinne zu entlasten. "Dazu eignen sich besonders Lebertees und alles Bittere wie Artischocken und bittere Salate", gibt Isolde Krapf einen Tipp. Auch leberbelastende Lebensmittel und vor allem Getränke sollten in dieser Zeit vermieden werden.

Entschlacken

Der Begriff "Entschlacken" ist in aller Munde, doch eine genaue Beschreibung dafür kann medizinisch nicht gefunden werden. Dabei geht es hauptsächlich um den Säure-Basen-Haushalt. "Beim Entschlacken stehen wir eigentlich beim Ursprung der Fastenzeit. Die Menschen ernähren sich eher pflanzlich, es wird weniger Kaffee und weniger Fleisch konsumiert. Für einen guten Säure-Basen-Haushalt ist alles mit beispielsweise Kräutern, Rucola, Spinat und Brennesseln geeignet. Unsere Ernährung heute ist oft sehr säurehaltig. Doch Achtung, dabei geht es nicht um den Geschmack, denn zum Beispiel Essig und Zitronen wirken basisch", erläutert die Ernährungsberaterin.

Autophagie durch Essenspausen

Isolde Krapf sieht definitiv einen Vorteil für den Körper, wenn man eine gewisse Zeit fastet. "Man gibt dem Körper dadurch Zeit. Er schickt dann Zellen aus, die wie die Müllabfuhr funktionieren und alles aufräumen und putzen. Das nennt man Autophagie. Das ist besonders präventiv sinnvoll, um auch beispielsweise Krebs vorzubeugen. Die Autophagie kann auch fördern zum Beispiel mit intermittierendem Fasten", so Krapf.

Intermittierendes Fasten

Für das intermittierende Fasten gibt es mehrere Methoden, doch der Kern dabei ist, dass immer eine Zeit lang nichts gegessen wird. Das kann zum Beispiel sein, dass man in einem Tag, der 24 Stunden hat, 16 Stunden am Stück nichts isst. Oder aber auch in einer Woche mit sieben Tagen 2 ganze Tage lang nichts isst. Die Pausendauer oder auch Fastenpause von 12 bis 14 Stunden ist dabei wichtiger als die Uhrzeit der letzten Mahlzeit. "Hier geht es nicht in erster Linie um die Gewichtsabnahme, aber die Autophagie wird dadurch gefördert. Beim Fasten geht es generell nicht um Gewichtsabnahme sondern um Körperreinigung", weiß Isolde Krapf.

Forschung über Mikrobiom

Derzeit wird laut Isolde Krapf viel auf dem Gebiet Mirkobiom geforscht. Dabei handelt es sich um die Darmflora, bei der die Immunabwehr anfängt. Oft zu süßes Essen sorgt für falsche Darmbakterien. Wenn man auf Süßes verzichtet und gesund isst, beeinflusst das die Darmflora positiv. Auch hier steht nicht die Gewichtsabnahme im Fokus. "Generell sind Crash-Diäten nicht ratsam, weil man viel zu schnell wieder zunimmt und am Anfang besonders viel an Muskulatur verliert", rät die Diätologin. 

Säftefasten

Laut Krapf sind die ungesündesten Lebensmittel Wurst, Speck und gezuckerte Säfte. "Wenn man einfach die gezuckerten Säfte weglässt, hat man schon sehr viel für die eigene Gesundheit getan", lautet das Credo von Isolde Krapf. Ein Säftefasten ist daher eine gute Möglichkeit. Als Alternative kann man sich selbst Eistee zubereiten und statt Zucker Stevia-Blätter, Melisse, Ingwer, Zitrone (Saft oder Scheiben) zugeben.

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