Giovanni Riedmann: Vom Discjockey zum Etablissement-Chef

Foto: Dietmar Walpoth
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Auf einem Bergbauernhof in Ried mit vier Geschwistern aufgewachsen, war Giovanni nach seiner Lehre bei der ÖBB jahrelang als Discjockey im In- und Ausland unterwegs. Seit 15 Jahren leitet der Gründer der Diskothek „Giovanni“ (heute Mausefalle) mit seiner Gattin Karin das Etablissement „La Rose“ in Schwaz. Ein Generationswechsel steht nun bevor.

Als jüngster von vier Geschwistern wusste sich der kleine Hans schon damals durchzusetzen, und so gestaltete sich auch sein späteres Leben. „Ich war immer schon der ‚Zappelphilipp‘ in der Familie, liebte die Ziegen am Hof, was auch heute noch der Fall ist, und ich kann heute mit einer erfolgreichen Ziegenzucht aufwarten“, so der „bunte Hund“, wie er von vielen genannt wird.
„Bevor ich den Beruf Disc­jo­ckey wählte, absolvierte ich als Jugendlicher bei der ÖBB eine Lehre zum Fahrdienstleiter, zur Freude meiner Mutter. Bevor ich meine Disco-Laufbahn in der damaligen Inn-Diele (heute ein China-Restaurant) startete, war ich als Skilehrer in Pertisau tätig, was mich aber nicht gerade vom Hocker riss, da meine Leidenschaft der Tanzmusik galt. Gesagt, getan, ich war dann zehn Jahre im Ausland als Disc­jo­ckey unterwegs, ehe ich beim ORF gemeinsam mit dem unvergessenen U1-Moderator Kurt Mayr als Moderator einstieg. Nach 16 Jahren hatte ich den Wunsch, 1991 ein Tanzlokal in Schwaz zu eröffnen, da es in der Bezirkshauptstadt nichts in dieser Richtung gab. Mit großer Unterstützung vom damaligen Bürgermeister Hubert Danzl wurde das ermöglicht. Ich kaufte den Grund und eröffnete die Diskothek ‚Giovanni‘, die ich 15 Jahre lang mit meiner Gattin Karin erfolgreich leitete und dann verpachtete. Nach all den ‚Nachteinsätzen‘ wurde ich discomüde und strebte nach neuen Aufgaben. Die Idee, ein Etablissement zu eröffnen, stieß nicht nur bei meiner Frau auf Widerstand, auch der Gemeinderat hatte anfangs Bedenken, aber schlussendlich wurde das ‚Lusthaus‘ am Rande der Stadt im Jahr 2000 genehmigt. Natürlich war der Aufschrei in der Bevölkerung, der Kirche und unter den Moralaposteln riesengroß. Das unbegründete Vorurteil galt dabei der Zuhälterei und der illegalen Prostitution“, so Giovanni.
Nichts von diesen Befürchtungen ist eingetreten – im Gegenteil, das Etablissement blieb in all den Jahren von negativen Schlagzeilen verschont, was Giovanni auf eine saubere Führung des Hauses und menschliche Behandlung der dort rund 25 beschäftigten Frauen zurückführt. „Alle Berufsschichten kehren bei uns immer wieder gerne ein, wobei vor allem zwanglose Geburtstagsfeiern oder lockere Feiern von Männerrunden beliebt sind. Und was mir besonders wichtig ist, angetrunkene Besucher haben hier keinen Zutritt“, betont Giovanni, der zugleich erwähnt, dass ohne die tatkräftige Unterstützung von seiner Frau Karin in all den Jahren der geschäftliche Höhenflug nicht möglich gewesen sei, denn sie ist der Motor des Erfolges.
Aber nun ist es an der Zeit, sich langsam aus dem Geschäft zurückzuziehen und Platz für einen Generationswechsel zu machen. „Schrittweise wird meine Tochter Lisa, welche auch gemeinsam mit ihrem Mann ein Lokal im Zillertal führt, das ‚La Rose‘ ab Herbst übernehmen“, so Giovanni. „Natürlich stehen wir ihr zur Seite, wenn sie Hilfe benötigt.“ Seine verdiente „Pension“ will er der Ziegenzucht, dem Reisen und seinem neuen Hobby, dem Motor-Radl, widmen. „Das Patent habe ich schon auf diese Geräte, welche ich selbst in der Garage baue und mit denen ich immer wieder unterwegs bin“, meint der Allrounder aus Pertisau. Sein nächstes Ziel, und da gibt es schon positive Gespräche, ist der Antrieb mit dem umweltfreundlichen Wasserstoff. „Das ist die Zukunft“, meint Giovanni abschließend.

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