Pächter von Kloster vergrault?

Die neuen Forderungen des Stifts Fiecht besagen, dass der Pächter oder eine Vertretung durchgehend am Gasthaus Georgenberg wohnen solle und mindestens 330 Tage im Jahr geöffnet sein müsse. Dies kommt für die langjährige Pächterfamilie mit drei Kindern nicht in Frage.

VOMP (bs). „2009 habe ich mit Abt Anselm Zeller über neue Konditionen gesprochen und einen Vertragsentwurf ausgehandelt. Im September 2010 haben wir dann die getippte Version erhalten, jedoch sah diese ganz anders aus als abgemacht“, schildert Markus Burmann, seit 6 Jahren Pächter vom Gasthaus St. Georgenberg.

Streitpunkte
Grundsätzlich scheitert die weitere Zusammenarbeit an zwei Punkten: Der Pächter oder eine Vertretungsperson soll dauernd das Georgenberg bewohnen und das Gasthaus mindestens 330 Tage im Jahr geöffnet haben.

„Wir wünschen uns Dauerbewohner, damit die Sicherheit des Wallfahrtspfarrers und der Kirche gegeben ist, einhergehend würde sich damit auch die Frage mit den Öffnungstagen von selbst erledigen. Jeder Pilger würde auch verstehen, wenn er nur ein eingeschränktes Angebot an Speisen und Getränken erhalten würde,“ stellt Abt Zeller seine Position dar.

Burmann will seinen drei Schulkindern im Alter von 17, 12 und 6 Jahren einen solch isolierten Wohnsitz nicht zumuten und die Anzahl der Öffnungstage rechnet sich, laut seiner Erfahrung, nicht. Auch die Wohnbedingungen seien nicht tragbar, da der 1. Stock, der als Wohnung gedacht wäre, nur schlecht beheizbar ist und einige Renovierungsarbeiten nötig wären für eine angenehme Wohnsituation.

Vor dem 2. September 2010 funktionierte die Zusammenarbeit zwischen dem Stift Fiecht und den Betreibern des Georgenberg Gasthauses reibungslos, beide Seiten waren zufrieden mit der Situation. „Meine Schwiegereltern haben 1996 mit der Bewirtschaftung begonnen und nach zehn Jahren an mich und meine Frau übergeben. Es ist sehr schade, aber es lässt sich nicht mehr regeln. Auch wenn, würden wir nicht weitermachen“, erzählt Burmann.

Zugeständnisse
„Ich gebe zu, der Vertrag ist unvorbereitet vorgelegt worden. Wir hätten gerne die Familie Burmann weiterhin als Pächter, aber in den zwei genannten Punkten können und wollen wir nicht einlenken, da uns die Sicherheit der Wallfahrtskirche wesentlich ist. Die Polizei fährt da sicher nicht hoch, wenn es Probleme gibt“, begründet Abt Zeller seine Entscheidung. Eine Alarmanlage kommt für das Stift nicht in Frage, da diese ihrer Meinung nach nichts bringt.

Ein neuer Pächter ist bereits gefunden. Am 1. März 2012 wird Unternehmer Gerd Lieb, Besitzer des Café Libre und der Autobahnraststätte in Vomp, den Betrieb am Georgenberg übernehmen. „Vertraglich ist mit dem neuen Pächter bereits alles geklärt. Eine stellvertretende Person wird am St. Georgenberg wohnen“, so Abt Zeller. Gerd Lieb selbst gibt jedoch an, bis dato nicht genau zu wissen, wer die Wohnung bei der Wallfahrtskirche bezieht. Auch seien die vertraglichen Bedingungen noch nicht genau geklärt.

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