„Stadt muss Grenzen setzen“

Seit Anfang April stehen die Stadt Schwaz, Anrainer des Carl-Rieder-Wegs und die Mitglieder des türkischen Kulturvereins im Diskurs. Grund für die Aufregung ist die widmungsfremde Nutzung der ehemaligen Büroräume durch den Verein. GR Eduard Rieger bezieht Position.

SCHWAZ (bs). Für Stadtbaumeister Kirchmaier und Stadtamtsleiter Holzer steht fest - die Büroräume werden „zweckwidmungsfremd“ genutzt. Der Verein hat gegen den Bescheid Berufung eingelegt. Aufregung gibt es weiterhin bei allen drei Parteien: den Anrainern, der Stadtpolitik und den Mitgliedern des Kulturvereines.

BEZIRKSBLATT: Wie ist der derzeitige Stand rund um die Causa Kulturverein Yunus Emre?
EDI RIEGER:
„Erst vor kurzem gab es wieder ein argumentatives Gespräch zwischen Mitgliedern des Gemeinderates, den Anrainern sowie dem Obmann und Mitgliedern des Vereines. Die Diskussion war durchaus positiv und interessant.

BB: Zu welchen Punkten und Lösungen ist man bei der Diskussionsrunde gekommen?
RIEGER:
„In Bezug auf die Nachhilfe für Kinder hat die Stadt angeboten, dass sie Räume der hiesigen Schulen unentgeltlich benutzen können. Das wurde von ihnen abgelehnt, weil sie abends dort einen Platz für Vereinsmitglieder brauchen.“

BB: Wo liegt der Knackpunkt?
RIEGER:
„Die Stadt hat sich sehr um die Anliegen des Vereins und ihrer Mitglieder bemüht. Sie beharren darauf, dass sie Rechte haben. Das stimmt, aber ich habe sie ebenso darauf hingewiesen, dass sie nicht nur Rechte sondern auch Pflichten haben.“

BB: Welche nächsten Schritte sind Ihrer Meinung nach jetzt gefordert?
RIEGER:
„Die Stadt muss Klartext reden und ihnen Grenzen aufzeigen. Es soll keine Hitze in die Sache hineingebracht werden, sondern geklärt werden.“

BB: Welche Folgen sehen Sie als Gemeinderat darin?
RIEGER:
„Wir müssen einen Schritt weitergehen und überlegen, ob die Integrationsarbeit der Stadt auf lange Sicht auf dem richtigen Weg ist.“

BB: Geht es generell in Richtung Parallelgesellschaft?
RIEGER:
„Das wird sich zeigen. Grund zur Befürchtung gibt es schon. Sie müssen auch unsere Gepflogenheiten respektieren. Wenn ich eine Spanferkelgrillerei in der Türkei machen würde mit Live-Auftritt der Ursprung Buam, wäre ich gespannt, ob ich ein Tier fertig grillen könnte, wenn ich die Tatsachen umgekehrt betrachte.“

Interview: Barbara Schießling und Florian Haun

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