Lehre
Kooperation als Benefit für alle – mit VIDEO

Die Projektbeteiligten zeigten sich begeistert. Pfarrer Jürgen Gradwohl (l.), Vertreter der Dorfgemeinschaft Hollenzen/Eckartau mit Obmann Stephan Hauser (hinten Mitte), Fachlehrer Franz-Josef Eberharter und Direktorin Claudia Hanser mit den Schülern Marco, Tobias, Mathias, Roland und Edi | Foto: Knoflach-Haberditz
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  • Die Projektbeteiligten zeigten sich begeistert. Pfarrer Jürgen Gradwohl (l.), Vertreter der Dorfgemeinschaft Hollenzen/Eckartau mit Obmann Stephan Hauser (hinten Mitte), Fachlehrer Franz-Josef Eberharter und Direktorin Claudia Hanser mit den Schülern Marco, Tobias, Mathias, Roland und Edi
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RIED/ZELL/MAYRHOFEN (dkh). In einer einzigartigen Kooperation zwischen der PTS Zell a. Z. und der Firma Rieder entsteht ein neues Marterl in Mayrhofen.

Berufsorientierung auf eine ganze neue Ebene gehoben hat die Polytechnische Schule Zell am Ziller gemeinsam mit der Firma Rieder Zillertal. Was es bedeutet, tatsächlich mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, vom Auftrag bis zur Eröffnung jeden Schritt mitzumachen und das alles unter professioneller Begleitung: Das erfahren die Schüler der Technikklasse der PTS Zell derzeit am eigenen Leib. 

Ein Marterl für das Dorf

Im Sommer 2019 trat die Dorfgemeinschaft Hollenzen/Eckartau an die Firma Rieder und die PTS Zell heran mit der Bitte um Unterstützung bei einem besonderen Projekt heran.

"Das zu planende und errichtende Bauwerk dient zur Präsentation einer Marienstatue. Das Marterl soll kein begehbarer Raum sein, doch wird es einen Vorplatz mit Sitzbank aufweisen, eingefriedet von Steinmauer sein, auf beiden Seiten des Marterls sind Bäume/Pflanzen zu setzen und gleichermaßen bestehende Bäume/Gewächse zu integrieren. Fertigstellung ist Ende April 2020", hieß es in der "Ausschreibung". 

Die Projektpartner setzten sich zusammen und arbeiteten einen Plan aus. Ein Grundstück wurde von Herrn Hans Sporer zur Verfügung gestellt. Die Schüler wurden begleitet von Wolfgang Eberharter, einem Vertreter der Firma Rieder Zillertal und Franz-Josef Eberharter, ihrem Fachlehrer der PTS Zell a. Z. Der Obmann der Dorfgemeinschaft, Stephan Hauser, war schon ganz gespannt, was herauskam. Mitte Jänner schließlich wurden die Pläne präsentiert.

Eine 3D Skizze wurde angefertigt | Foto: Knoflach-Haberditz

Von der Freihandzeichnung bis zur 3D-Skizze

Die Schüler legten sich richtig ins Zeug. Eine Steuerungsgruppe unter Teamleiter Marco präsentierte die Ergebnisse bei einem offiziellen Termin in der PTS Zell. Auch Vertreter der Dorfgemeinschaft, Pfarrer Jürgen Gradwohl und Thomas Themessl, Personalchef der Firma Rieder Zillertal, waren anwesend. Die Schüler erklärten, was sie in den vielen Stunden Planungsarbeiten erledigten. Von der Freihandzeichnung über detaillierte Zeichnungen auf dem Brett bis hin zu Visualisierungen im Maßstab 1:1 war da alles dabei. Sie wagten sich sogar an 3D-Skizzen heran und tüftelten stundenlang über Aussehen und Materialien für das Marterl. 

Kostenaufstellung

Natürlich gehört zu einer ordentlichen Planung auch eine Kostenaufstellung. Und so wurden die Materialkosten für das Marterl genauestens berechnet. Die Vertreter der Dorfgemeinschaft staunten nicht schlecht. Pfarrer Gradwohl sagte zudem noch die zur Verfügung-Stellung der Dachschindeln zu. Die Materialkosten alleine werden etwa auf 5.000 bis 6.000 Euro kommen, je nachdem welche Variante der Planungen durchgeführt werden. Die Kosten für das Personal übernimmt die Firma Rieder, die Materialkosten teilen sich die Firma Rieder und die Dorfgemeinschaft.

Es wurde ein Überblick über die Projektdaten gegeben | Foto: Knoflach-Haberditz

Vorfertigung am Rieder Bauhof

Nun wird es in den nächsten Wochen an die Vorfertigung am Bauhof der Firma Rieder gehen. Dazu kommen die Schüler der Technikklasse nach Ried. Dort werden sie gemeinsam mit den Lehrlingen der Berufe Zimmerer und Maurer bereits einige Teile vorfertigen.

"Ein Polier wird auch dabei sein, doch Ziel ist es, dass die Lehrlinge und die Schüler im Prinzip alles alleine machen und der Polier die Aufsicht hat", erklärt Thomas Themessl, der sich speziell im Bereich Lehrlingsausbildung immer wieder etwas Neues einfallen lässt.

Je nach Wetterlage werden dann die Erdarbeiten gemacht und nach dem Frost kann die Installation beginnen. Ziel ist es, dass das Marterl bei der Maiandacht (Mitte Mai) offiziell eröffnet wird. 

Win-Win-Situation

Stephan Hauser, Obmann der Dorfgemeinschaft Hollenzen/Eckartau war beeindruckt von der Präsentation der Jugendlichen. 

"Dieses Projekt ist für alle eine Win-Win Situation. Wir haben ein schönes Marterl im Dorf, die Schüler haben (hoffentlich) viel gelernt und für die Firma Rieder ergibt sich vielleicht der ein oder andere Interessent als Lehrling", fasst Hauser zusammen.

 
Thomas Themessl sieht das ähnlich, investiert er mit der Firma Rieder doch erheblich in dieses Projekt. So wird beispielsweise laut Hochrechnung ein Investment von etwa 600 Stunden getätigt.

Ausgestattet mit Helm, Wasserwaage und Maurerkelle kann es nun an das Handwerkliche gehen | Foto: Knoflach-Haberditz
  • Ausgestattet mit Helm, Wasserwaage und Maurerkelle kann es nun an das Handwerkliche gehen
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Frage nach der Marienstatue

Nach der Präsentation in der PTS Zell gab es noch ein informelles Zusammentreffen, das kulinarisch durch die Dienstleistungsklasse begleitet wurde. Dabei beriet sich Pfarrer Gradwohl mit den Vertretern der Dorfgemeinschaft gerade, wie es nun um die Marienstatue steht. Derzeit sind die Überlegungen im Laufen, für so ein tolles Marterl muss natürlich auch eine dementsprechende Marienstatue vorgesehen sein. Eine Lösung scheint nahe zu sein, wir werden auf jeden Fall weiter darüber berichten.

Eindrücke im Video

Die Schüler der PTS Zell am Ziller präsentierten die Planungsergebnisse sehr professionell. Hier ein paar Eindrücke im Videobeitrag.

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