Sonderausstellung in der Studiogalerie "Das geheime Kamerun - Fotografien von Henning Christoph / Soul of Africa Museum

Henning Christoph auf der Suche nach dem Wissen Afrikas

Henning Christoph geboren 1944 in Grimma bei Leipzig. 1950 wandert die Familie in die USA aus. Studium der Ethnologie und Journalistik in Washington D.C. Während des Studiums arbeitet er als Polizei-Reporter in New York. 1967 kehrte er nach seinem Diplom nach Deutschland zurück und absolvierte ein zweijähriges Studium der Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwang-Schule in Essen. Seit 1969 ist er als freischaffender Photojournalist tätig. Er zählt zu den großen Reportage-Fotografen und arbeitet u.a. für Life, Time, Newsweek, New York Times, Figaro, Stern und Geo.
Er war der erste internationale Fotograf, der den Nordirland Konflikt dokumentierte. Für seine Reportagen erhielt Henning Christoph sechs World Press Awards. Seine Arbeiten beschäftigen sich immer um Themen wie Kulte, Religionen, Randgruppen, Minderheiten, Migranten und gesellschaftliche Konflikte. In den letzten 40 Jahren hat er hunderte mal in verschiedenen afrikanischen Ländern photojournalistisch und ethnografisch gearbeitet. Der Fokus lag hauptsächlich bei den Themen Magie und Heilung in West- und Zentral Afrika. Parallel zu seiner Arbeit als Fotograf und Filmemacher baute er nach und nach das international renommierte Museum zum Thema: Voodoo, Magie und Heilung, SOUL OF AFRICA, in Essen auf.

Seit 2008 beschäftigt sich Christoph intensiv mit den Geheimgesellschaften in Oku, einem Königreich hoch in den Bergen von Nordwest-Kamerun. Nachdem Christoph das Vertrauen des regierenden Oku Königs gewonnen hatte, wurde er in verschiedene Geheimgesellschaften eingeführt.. Gemeinsam mit dem König von Oku errichtet er derzeit vor Ort ein kleines Museum mit dem Namen „SOUL OF OKU“, welches dieses Jahr eröffnet wurde.

Oku liegt 2.600 Meter hoch und gilt in ganz Zentralafrika als magischer Ort. Dort begann Christoph vor acht Jahren seine Dokumentation. Christoph wurde aufgenommen in geheime Ngang (Medizin)Gesellschaften und in den Kwifon, die mächtige Geheimgesellschaft des Königs. In Oku ist dies eine sehr große Auszeichnung. Europäer werden in der Regel hier nicht zugelassen. Christoph hat bereits das „Trinkhorn“ vom König verliehen bekommen, was ihn den Status von „Fai“ oder Ältesten verleiht. Mit dieser Auszeichnung öffneten sich alle Geheimgesellschaften für ihn..

Christoph dokumentiert auch eine Gruppe von Baka Pygmäen mit denen er befreundet ist und deren Vertrauen er genießt. Er dokumentiert die geheimen Rituale der Heilungszeremonien in Camps tief im Regenwald. Durch die Abholung des Regenwaldes verlieren die Pygmäen, einer der ältesten Völker der Erde, ihren Lebensraum. Christoph gibt ihnen durch seine Arbeit eine Stimmen in der Welt.

Christoph arbeitet an weiteren Aspekten von Geheimgesellschaften. Vor acht Jahren entdeckte er eine, die es seit 1910 angeblich gar nicht mehr geben soll. Die Bulu-Fong Ngui Gesellschaft, die den Gorilla als Gott verehrt. Christoph ist auch hier wieder der einzige Außenseiter, der je diese Gesellschaft gesehen und fotografiert hat. Der Deutsche Ethnologe Günter Tessmann hat diese Gesellschaft 1910 mit der letzten deutschen Expedition vergeblich gesucht. Christoph entdeckte sie im Jahr 2008. Er arbeitet derzeit an einem Buch und einer Ausstellung zu diesem Geheimbund. Christoph schrieb in sein Tagebuch: „Am 8. Februar 2008 flog ich nach Kamerun, und wusste nicht was mich erwarten würde. Aus Ethnologischer Sicht war ich auf eine Sensation gestoßen. Als erster Forscher konnte ich einer seit 100 Jahren tot geglaubten und noch nicht dokumentierten Zeremonie beiwohnen und diese auch noch fotografieren. Somit konnte ich das einzige Zeugnis dass diese Geheimgesellschaft existierte und noch existiert, erstellen“
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Das vierte Kamerun Thema war und ist noch immer das Volk der Kotoko und ihre Putchu Guinadji (Kotoko Krieger oder Reiter) . Kleine Bronze, Kupfer oder Silber Pferde und Reiter die verwendet werden als Talismane gegen Hexerei und Wahnsinn. Die Kotoko leben im extremen Norden von Kamerun am Chad See. Kotoko sind ein islamisches Volk, werden aber als Abrünnige angesehen wegen der Talismane. Christoph war der erste der die Aktivierungen Zeremonien dokumentieren konnte.Christoph mußte leider erstmal das Thema auf Eis legen wegen der Boko Haram aktivitäten. Einige seiner Kontakte sind getötet wurden.

Christoph fotografiert sein Kamerun Thema ganz konventionell mit einer analogen Leica M4 und Tri-X Film., aber gleichzeitig wird ein Dokumentar Film gedreht auf HD.

Wann: 20.11.2016 ganztags Wo: Museum der Völker, Sankt Martin 16, 6130 Schwaz auf Karte anzeigen
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