Ist Tirol noch sicher ?

Im Bild von links Lionsclub Zillertal Präsident H.W. Demetz, Oberst Walter Pupp und Bürgermeister LAg Klaus Gasteiger
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Ja, Tirol kann getrost als sicheres Land bezeichnet werden, erklärte der Leiter des Landeskriminalamtes, Oberst Walter Pupp anlässlich seines Vortrages beim Lionsclub Zillertal im vollbesetzten Saal der Firma Fahrzeugbau EMPL am 20. Jänner 2012 in Kaltenbach, zu dem der Zillertaler Lionspräsident Dipl HTL Ing H.W. Demetz neben den vielen Zuhörerinnen und Zuhörern auch den Kaltenbacher Bürgermeister und Abgeordneten zum Tiroler Landtag, Klaus Gasteiger begrüßen konnte. Einer OECD Studie zufolge gelte Österreich nämlich als sicherstes Land der Welt und Pupp untermauerte seine Aussage mit den neuesten Zahlen der vom Innenministerum am 20.11.2012 freigegebenen Kriminalstatistik.

Kriminalitätsentwicklung 2011 in Österreich

Ein Vergleich der letzten zehn Jahre zeigt, dass sich die
Gesamtkriminalität in Österreich kontinuierlich rückläufig entwickelt. Wurden im Jahr 2002 noch über 591.000 Fälle und fünf Jahre später, 2007, noch über 594.000 Fälle angezeigt, so wurden im Jahr 2011 540.007 Fälle zur Anzeige gebracht. Dividiere man diese Zahl durch 365 Tage, so ergäbe das immerhin über 1.470 Straftaten pro Tag. Auf den ersten Blick erscheint das sehr viel zu sein, aber der Anteil Tirols an diesen Straftaten betrage gerade einmal 8,8 %. Wenn man sich weiters die Aufklärungsquote in Tirol anschaue, liege diese bei über 51 % und auf diese Zahlen könne man, zumindest im Vergleich zu den übrigen Bundesländern in Österreich, schon ein wenig stolz sein. Dass Tirol ein Transitland sei und pro Jahr etwa 43 Millionen Nächtigungen aufweise, sei auch kein Geheimnis und müsse bei allen Gegensätzlichkeiten mit berücksichtigt werden, meinte Tirols leitender Kriminalist Walter Pupp.

Der Begriff Sicherheit gehöre überhaupt zu den wichtigsten Grundbedürfnissen der Menschen und sei Bestandteil ihrer ganz persönlichen Lebensqualität. Der Kriminalprävention komme daher vor allem die Aufgabe zu, die Bürger und Bürgerinnen über Möglichkeiten des Selbstschutzes aufzuklären. Die Kriminalprävention helfe den Menschen dabei mit unabhängiger und kompetenter Beratung, erläuterte Oberst Pupp. Auf die Frage aus dem Publikum, ob nicht in erster Linie die Polizei dafür sorgen müsse, dass die Bürgerinnen und Bürger sicher leben können, wies der Vortragende darauf hin, dass Schutz und Sicherheit für die Bevölkerung ganz eindeutig eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellen würden und Jedermann auch für sich selbst einen gewissen Teil des Schutzes übernehmen müsse.

Der Begriff Sicherheit hänge vor allem von den unterschiedlichsten Lebensituationen und von Erfahrungswerten ab, die jede(r) für sein eigenes Sicherheitsgefühl einmal überdenken sollte. Sicherheit sei weiters ein Produkt, welches sowohl über private Firmen als auch von der Polizei angeboten werde, erklärte Walter Pupp. Und vor allem Sie, meinte der Kriminalist in Richtung Publikum, hätten mit ihrer Steuerleistung bereits dafür gesorgt, dass die Exekutive ihren Aufgaben in punkto Sicherheit nachkommen könne. Sicherheit sei aber auch ein Geschäft, auf das sich viele Unternehmer aus gutem Grunde stürzen würden. Gerade hier gäbe es unterschiedliche Anbieter, wobei man genau hinschauen sollte. Die Exekutive berate die BürgerInnen jedenfalls unabhängig und Jedermann könne sich diesbezüglich an die nächste Polizeidienststelle wenden, unterstrich Oberst Pupp.

Sicherheit sei letztendlich auch eine gesellschaftliche Herausforderung und im Hinblick auf die in Presse und Rundfunk verbreiteten, wirtschaftspolitischen Tagesmeldungen sei es oft nicht einfach, darauf eine Antwort zu finden.

Wenn man sich etwa im Zillertal anschaue, mit welchem Aufwand man die „Tourismusmaschine“ am Laufen halte, so könnte er sich schon vorstellen, dass bei solchen Werbemaßnahmen auch einmal darauf hingewiesen werde, dass sich z.Bsp der Gast in einem der sichersten Regionen der Welt befinde, meinte der Kriminalist des Landeskriminalamtes in Richtung Verantwortungsträger des Tourismus.

Sicherheit beeinflusse aber auch die Lebensqualität und das eigene Sicherheitsgefühl. Der Umfrage eines renommierten Institutes zufolge (500 Befragte in Österreich), wie die Menschen den Begriff Sicherheitsgefühl interpretieren würden, antworteten 10 %, dass sie Angst vor einem Einbruch hätten, 8 % vor Krankheit und Tod, 7 % vor einem Überfall, Raub oder Diebstahl und lediglich 5 % hätten Angst vor der Arbeitslosigkeit. Dieser Umfrage komme insoferne Bedeutung zu, weil insbesondere die Exekutive, aber auch jeder einzelne Statsbürger diese Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen habe und alles getan werden müsse, das Sicherheitsgefühl positiv zu beeinflussen.

Bei der anschließenden Diskussion beantwortete Oberst Walter Pupp noch viele an ihn gerichtete und mit dem Thema Sicherheit in Tirol zusammenhängende Fragen, welche in ihren breitgefächerten Themenbereichen für weitere Vortragsabende geeignet wären. Alles in allem eine sehr gut besuchte und hochkarätige Veranstaltung des Lionsclubs Zillertal im Fahrzeugwerk EMPL. Präsident H.W.Demetz bedankte sich beim Hausherrn Herbert EMPL für die Zurverfügungstellung des Vortragssaales und lud die TeilnehmerInnen nach Abschluss des Vortrages zum Smalltalk in's Foyer.

Wo: Firma EMPL, Kaltenbach auf Karte anzeigen
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