Im Kampf um die Minusgrade
Mit Vliesplanen und Räuchern wurde versucht, die Blüten vor dem Frost zu schützen
BEZIRK (dw). Der Wintereinbruch mit Minusgraden vergangene Woche veranlasste zahlreiche Obstbauern im Bezirk, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Da Ihre Bäume schon in voller Blüte standen, war die Gefahr durch Frost große Schäden anzurichten, besonders groß. „Ab dem Moment, wo die Blüte aufgeht, ist sie empfindlich, und da kann auch ein halbes Grad minus über längere Zeit schon Schäden verursachen“ so Obstbauer Georg Pfurtscheller der in Pill eine Obst- und Beerenplantage betreibt. Gemeinsam mit Helfern wurde die Himbeeranlage mit Vlies- und Plastikplanen vor dem Frost geschützt, was neben dem Aufwand auch enorme Kosten verursachte. Auch in der Obstbaumschule Rotholz wurden drastische Vorkehrungen getroffen. Angebaut werden dort u.a. verschiedene Apfelsorten, Zwetschken, Kirschen, Birnen, Johannisbeeren und Marillen. Dazu Betriebsleiter Josef Gasteiger: „Die Möglichkeiten, wie man seine Kulturen vor dem Frost schützen kann, sind leider begrenzt. Aber um die Frostschäden zu vermeiden haben wir Maßnahmen wie das abdecken der blühenden Baumsorten mit Vliesplanen ergriffen. Diese mussten über ein Gerüst gehängt werden, welches man aus Stangen um den Baum errichtete. Weiters als Abwehrmaßnahme wurden Strohballen entzündet um die Pflanzen zu wärmen. Noch ist nicht abzusehen wie sehr der Frost den Blüten zugesetzt hat. Erst wenn man die Blüte in der Mitte auseinanderschneide, sehe man, ob es in der Mitte sattgrün oder braun ist" so Gasteiger. Wegen des Wintereinbruchs und der damit verbundenen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erlaubte ja das Land Tirol Räuchern als Frostschutzmaßnahme „Nach den Ernteausfällen im vergangenen Jahr droht auch heuer ein massiver Verlust durch den bevorstehenden Kälteeinbruch“, sagten die zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreter Ingrid Felipe und Josef Geisler.
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