Mauracher & Mohr, ein Adventstück zum Thema Stille Nacht in der Festhalle Fügen

Martin Leutgeb als Orgelbauer Karl Mauracher
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Ein ausdrucksvolles, besinnliches und auch mit ein wenig Ironie an die damalige Zeit gespiktes Adventstück für alle, die immer schon wissen wollten, was sich der Fügener Orgelbauer Karl Mauracher und der geistliche Poet und Priester Joseph Mohr einander gesagt und vor allem auch geschrieben haben.

Der Duft von zahllosen Bäumen auf der Bühne der Fügener Festhalle erfüllt den Raum und der Schein von Hunderten Kerzen taucht die Bühne in ein ganz besonderes Licht. Denn die Szenerie in der Festhalle Fügen, in der Schauspieler, Sänger, Bläser und „Klöpfler“ die Geschichte des Salzburger Priesters und Textdichters Joseph Mohr und des Orgelbauers Karl Mauracher aus Fügen auf die Bühne brachten, ist – wie das Stück selbst – stimmungsvoll und ruhig. Mitten in der hektischen Vorweihnachtszeit kamen viele große und kleine Besucherinnen und Besucher nach Fügen, um zu „losen“ , zu schauen und ganz einfach die dargebotenen Lieder und Geschichten auf sich wirken zu lassen.

Dazu greift der Autor und Regisseur Hakon Hirzenberger, der mit Bernadette Abendstein Initiator und Leiter des Festivals Steudltenn in Uderns ist, auf eine historische Begebenheit zurück, die für die Verbreitung des Liedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ von besonderer Bedeutung ist: 1818, als Franz Xaver Gruber das Gedicht von Joseph Mohr vertonte, wünschte sich Mohr, damals Hilfspriester in Oberndorf bei Salzburg, dass die Orgel der Kirche St. Nikola repariert werden möge. Abhilfe sollte der Zillertaler Orgelbauer Karl Mauracher schaffen, der wegen des schlechten Zustands der Orgel einen Neubau empfahl und diesen auch 1824/25 ausführte. Bei einem dieser Besuche soll er auf das Lied aufmerksam geworden sein und es ins Zillertal mitgenommen haben. Für dessen weltweite Verbreitung sorgten dann unter anderem die Zillertaler Sängergruppen, die im 19. Jahrhundert die Welt bereisten. Einem der wichtigsten Protagonisten aus der Zeit, Ludwig Rainer, widmete Hirzenberger bereits das Stück „Die Stillen Nächte des Ludwig Rainer“, das in den vergangenen drei Steudltenn-Saisonen sehr erfolgreich gespielt wurde.

Mit der Geschichte von Mauracher und Mohr verbindet Hirzenberger nicht nur einen fiktiven Briefwechsel zwischen dem Orgelbauer und dem Priester, er fasst auch historische Weihnachtslieder und -weisen zusammen, die in Fügen von Sängern, Bläsern und Klöpflergruppen aus der Region gesungen und gespielt werden. In die Rolle von Joseph Mohr brillierte der Schauspieler und Absolvent der Max Reinhardt Seminares Nik Neureiter. Der Tiroler Martin Leutgeb, u.a. beim Staatstheater Stuttgart, beim Tiroler Landestheater und bei vielen anderen Theaterbühnen in Europa tätig, spielte den Orgelbauer Carl Mauracher und Bernadette Abendstein vom Steudltenn die Mutter Joseph Mohrs. Zudem bewies Bernadette Abendstein bei der Aufführung nicht nur ihre schauspielerische Fähigkeit in Gestik und Aussprache, sondern stellte auch das Spiel auf der Zither virtuos unter Beweis.

Eine ganz besondere Rolle kam Antonia Wetscher zu, die – ein „richtiges Christkindl“, wie Bernadette Abendstein sagt – die Aufführung eröffnete und beschloss. Als das Mädchen am Ende ganz alleine „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ anstimmte und dann die Bläser einsetzten, war das der wohl innigste Moment des Stückes, ein wunderbarer Ausklang und alle auf der Bühne und im Publikum bekamen Gänsehaut, so berührend war das, meinte freudig eine Besucherin aus dem Publikum. Ein Stück Fügener Heimatkunde, ein Stück Zillertaler Geschichte, aber vor allem ein Stück Weihnacht und musikalisch umrahmt von den Uderner Sängerinnen, der Ziller Musig, dem Kirchenchor Ried Kaltenbach (Leitung Josef Weis), und CHORrekt (Leitung Thomas Waldner) u.a. Mitwirkenden.

Wo: Festhalle Fu00fcgen, Fu00fcgen auf Karte anzeigen
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